Donnerstag, 4. Januar 2024

Gasrechnungen gehen im Dezember deutlich zurück, aber...

Eine positive Nachricht für Haushalte in Italien: Die Gasrechnung für Dezember 2023 zeigt eine deutliche Entlastung. Im Vergleich zum Vormonat November sanken die Kosten um 6,7 Prozent, wie die italienische Regulierungsbehörde für Energie (Arera) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr gaben Haushalte in Italien im Jahr 2023 fast ein Drittel weniger für Energie aus. Allerdings kehren ab Jänner die vollen Mehrwertsteuersätze zurück. Verbraucherschützer warnen deshalb vor erneuten Preisanstiegen.

Wird der Gaspreis schon bald wieder ansteigen? Verbraucherschützer gehen davon aus. - Foto: © ANSA / GUIDO MONTANI

6,7 Prozent weniger mussten italienische Haushalte im Dezember für die Gasrechnung ausgeben als noch im November. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Rückgang der Großhandelspreise für Erdgas zurückzuführen. Der Preis für Kunden auf dem geschützten Markt liegt derzeit bei 36,30 Euro pro Megawattstunde, wie Arera mitteilt.

Fast ein Drittel weniger als im Vorjahr

Für eine durchschnittliche Familie in Italien, mit einem Jahresverbrauch von 1400 Kubikmetern, belaufen sich die Gasausgaben im Jahr 2023 auf etwa 1307 Euro vor Steuern – ein Rückgang von 29,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zusätzliche Erleichterungen brachten die Nullstellung der allgemeinen Gebühren und die Senkung der Mehrwertsteuer auf 5 Prozent für das Jahr 2023, die jedoch ab Januar 2024 wieder auf die regulären Sätze angehoben wird.

Ende des geschützten Marktes: Verbraucherschützer warnen vor Herausforderungen

Trotz dieser positiven Entwicklung im Dezember warnt die Verbraucherschutzorganisation Assoutenti vor den Herausforderungen, die das Ende des geschützten Marktes mit sich bringt. Die im Dezember erfolgte Senkung der Preise werde durch die Mehrwertsteuererhöhung im Januar völlig zunichte gemacht, „ganz zu schweigen davon, dass der geschützte Markt in wenigen Tagen zu Ende geht, mit allen Unwägbarkeiten, die ein solcher Übergang mit sich bringt“, zitiert die Nachrichtenagentur Ansa Assoutenti . Insbesondere für schutzbedürftige Verbraucher, die in Mehrfamilienhäusern mit Zentralheizungsanlagen leben, könne der Übergang zum freien Markt kompliziert werden.

Die Senkung der Gastarife im Dezember sei zweifellos positiv, bleibe aber hinter den Erwartungen zurück, denn „angesichts der rückläufigen Tendenz der Preise auf den internationalen Märkten hatten wir einen viel stärkeren Rückgang erwartet, so die Verbraucherschützer.

Der Ehrenvorsitzende von Assoutenti, Furio Truzzi, betont, dass die Gesamtausgaben für Energieversorgung auf dem geschützten Markt im Jahr 2023 bei 2197 Euro pro Familie lagen: 889,60 Euro für Strom und 1307 Euro für Gas. Mit dem Ende des Rabatts auf die Mehrwertsteuer im Januar 2024 werde eine zusätzliche Belastung von rund 250 Euro pro Jahr und Haushalt nur für die Mehrwertsteuer erwartet.

Codacons: Rückgang unzureichend – Ausgabenanstieg um 34 Prozent in 3 Jahren

Die Verbraucherschutzorganisation Codacons kritisiert die Preissenkung im Dezember als unzureichend und warnt vor den bevorstehenden Anstiegen. Trotz des Rückgangs der Gasausgaben im Vergleich zu 2022 liege der Durchschnitt für eine typische Familie im Jahr 2023 bei 1307 Euro: ein Anstieg von über 15,7 Prozent im Vergleich zu 2021 und sogar 34 Prozent mehr als im Jahr 2020.

Der Präsident von Codacons, Carlo Rienzi, äußert sich besorgt über die Prognosen für 2024: Die Rückkehr der vollen Mehrwertsteuersätze und das Ende des geschützten Energiemarktes könnten die Energierechnungen der Haushalte in Italien erneut deutlich erhöhen, angesichts der großen Volatilität der Energiepreise auf den internationalen Märkten und der Gefahr von Spekulation und unlauteren Praktiken.

pho

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