Dienstag, 13. Juni 2023

Pinzger: „Südtirol ist kein Massentourismus-Land“

Sommer, Sonne, Ferien: Derzeit herrschen die besten Voraussetzungen für eine gute Sommersaison im Tourismus in Südtirol. Eine gmahnte Wies'n also? Das sagt HGV-Präsident Manfred Pinzger dazu. Ein Gespräch über Rekordnächtigungen, den geringeren Ansturm auf die Buchungen, die Vorwürfe, denen der Tourismus ausgesetzt ist und urbanistische Versprechungen.

Manfred Pinzger: „Es gibt in Südtirol sicherlich Gebiete, in denen wir an gewissen Tagen und Wochen am Limit sind.“ - Foto: © DLife/DF

Von:
Arnold Sorg
STOL: Herr Pinzger, wie ist die Sommersaison in Südtirol angelaufen?
Manfred Pinzger: Begonnen hat die Sommersaison gut, es hat dann aber einen leichten Einbruch gegeben, einerseits wegen des Wetters, andererseits aber auch wegen der zum Teil fehlerhaften Wetterprognosen auf Google. Das hat viele Gäste abgeschreckt.

Es muss ja auch nicht sein, dass wir Jahr für Jahr mehr Nächtigungen und mehr Ankünfte verzeichnen.
Manfred Pinzger, HGV-Präsident

STOL: Derzeit gibt es schönstes Sommerwetter. Trotzdem scheinen manche Hoteliers nicht so optimistisch was die kommenden Monate anbelangt. Warum?
Pinzger: Es stimmt, dass die Buchungen nicht so stark sind wie im vergangenen Jahr. Nach 3 Jahren Corona-Pandemie zieht es heuer viele Urlauber wieder in fernere Destinationen. Das bekommen wir natürlich zu spüren. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass wir keine schlechte Sommersaison erleben werden. Es muss ja auch nicht sein, dass wir Jahr für Jahr mehr Nächtigungen und mehr Ankünfte verzeichnen.

Es gibt in Südtirol aber auch Gebiete, in denen es durchaus noch mehr Gäste vertragen würde.
Manfred Pinzger, HGV-Präsident


STOL: Sie sprechen es an, der Tourismus in Südtirol steht seit geraumer Zeit unter Druck: Wegen der vielen Nächtigungen, wegen des Verkehrs und der Umweltproblematik. Was sagt der HGV-Präsident dazu?
Pinzger: Es gibt in Südtirol sicherlich Gebiete, in denen wir an gewissen Tagen und Wochen am Limit sind, das stimmt.

STOL: Welche Gebiete meinen sie?
Pinzger: Die bekannten Hotspots, wo viele Gäste hinwollen. Es gibt in Südtirol aber auch Gebiete, in denen es durchaus noch mehr Gäste vertragen würde. Die Behauptung, ganz Südtirol ist ein Massentourismusland, stimmt also auf keinen Fall.

Damit soll die qualitative Erweiterung im landwirtschaftlichen Grün möglich sein.
Manfred Pinzger, HGV-Präsident


STOL: Stichwort Urbanistik: Wird eine Erweiterung der Beherbergungsbetriebe im landwirtschaftlichen Grün künftig möglich sein?
Pinzger: Es gibt diesbezüglich die politische Zusage, dass innerhalb Juni eine dementsprechende Durchführungsbestimmung erlassen wird. Damit soll die qualitative Erweiterung im landwirtschaftlichen Grün möglich sein. Ich muss sagen, dass das auch höchste Zeit ist. Viele Betriebe warten schon seit 2 Jahren darauf und in diesen 2 Jahren konnten diese Betriebe nichts tun.

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