Donnerstag, 22. Februar 2024

Variante des Oliven-Schädlings sorgt für Alarm bei Weinbauern

Im Kampf gegen eine durch Bakterien übertragene, unbehandelbare Pflanzenkrankheit, die in den vergangenen Jahren Millionen Olivenbäume in Italien befallen hat, müssen sich Bauern in Italien auf neue Herausforderungen gefasst machen: In der Provinz Bari wurde ein neuer Stamm des Bakteriums „Xylella Fastidiosa“ identifiziert. Entdeckt wurde er auf Mandelbäumen, Gefahr soll auch für Weinreben herrschen.

21 Millionen Olivenbäume mussten wegen des Bakteriums allein in Apulien gerodet werden. - Foto: © APA/afp / MARIE-LAURE MESSANA

Xylella fastidiosa
fastidiosa“ heißt die Variante des Bakteriums, berichtete der Landwirtschaftsbeauftragte der Region Apulien, zu der Bari gehört, Donato Pentassuglia gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Die Variante wurde an 6 Mandelbäumen gefunden. Labortests bestätigten die Diagnosen.

Wegen des Bakteriums „Xylella Fastidiosa“mussten in den vergangenen Jahren 21 Millionen Olivenbäume gefällt werden. Das italienische Landwirtschaftsministerium hat die Fällung der infizierten Bäume angeordnet, im Umkreis von 800 Metern werden neue Tests durchgeführt. „Wir führen an mehr als 100 Standorten Kontrollen und Probenahmen durch“, so Pentassuglia.

Könnte Pierce-Krankheit bei Reben auslösen

Die Region führt Erhebungen über Insekten durch und in diesem Zusammenhang wurde die neue Variante von Xylella entdeckt. „Wir dürfen keine Panik verbreiten, aber wir dürfen auch nicht unvorsichtig sein. Wir wissen noch nicht, ob die Variante mehr oder weniger aggressiv ist, ob sie virulent ist, das werden die Untersuchungen zeigen. Was wir aber tun müssen, ist äußerste Vorsicht walten zu lassen, da das Bakterium möglicherweise auch Weinpflanzen befallen kann“, sagte Pentassuglia.

Die neue Xylella-Variante könne demnach auch Weinreben befallen und die so genannte Pierce-Krankheit verursachen, eine Krankheit, die zum Austrocknen von Weinbergen führt. Dabei verfärben sich die Blätter braun und es werden nur noch kleine harte Früchte gebildet. Letztlich sterben die Pflanzen ab.

„Gegen den neuen Xylella-Stamm dürfen wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir müssen die Überwachung, die Verbreitung, die Information und die Bereitstellung von Ad-hoc-Entschädigungen für die von der Krankheit betroffenen Betriebe unterstützen“, sagte Alfonso Cavallo, Präsident des Landwirtschaftsverbands Coldiretti in Apulien.

Laut dem Verband könnte die Ausbreitung von Xylella fastidiosa in den nächsten 50 Jahren in Europa Milliarden von Euro kosten.

Wegen des Pflanzenschädlings wurden allein in der Region Apulien 21 Millionen Olivenbäume gerodet, der Schaden wurde auf 2 Milliarden Euro beziffert. 8000 Quadratkilometer Boden sind von dem Schädling betroffen, das entspricht 40 Prozent des Agrargebiets der Region.

apa

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