Samstag, 2. März 2024

Burkina Faso: Mindestens 170 Menschen bei Überfällen getötet

Bei Überfällen auf 3 Dörfer in Burkina Faso in Westafrika vor einer Woche sind nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft mindestens 170 Menschen getötet worden. Der zuständige Staatsanwalt Aly Benjamin Coulibaly erklärte am Sonntag, er sei am vorigen Sonntag über „massive tödliche Angriffe“ in den Dörfern Komsilga, Nodin und Soroe in der nördlichen Provinz Yatenga informiert worden. Mindestens 170 Menschen seien „exekutiert“ und viele weitere verletzt worden.

Vor dem Militärcoup 2022 in Burkina Faso sicherten auch Französische Soldaten das Land gegen extremistische Gruppen. (Archivbild) - Foto: © APA/AFP / MICHELE CATTANI

Ein Ermittlerteam sei 4 Tage später in die betroffenen Dörfer gereist, um „alle Beweise zu sammeln“, erklärte der Staatsanwalt weiter. Angesichts der Schwere und Umstände der Vorfälle sei die Kriminalpolizei angewiesen worden, die Fakten aufzuklären. Überlebende der Angriffe berichteten der Nachrichtenagentur AFP, dass unter den Opfern dutzende Frauen und Kleinkinder seien.

Nach Angaben örtlicher Sicherheitskreise sind die Angriffe auf die 3Dörfer im Norden Burkina Fasos nicht identisch mit weiteren Anschlägen am selben Tag im Osten des Landes, bei denen Bewaffnete an verschiedenen Orten muslimische und christliche Gläubige angegriffen und dutzende von ihnen getötet hatten.

Seit 2022 wird Burkina Faso von jihadistischer Gewalt erschüttert

In dem östlich gelegenen Ort Natiaboani hatten Bewaffnete am vergangenen Sonntag das Feuer auf Muslime in einer Moschee eröffnet. Am selben Tag wurde im Norden des Landes zudem eine katholische Kirche angegriffen, in der sich Christen zur Messe versammelt hatten.

Das seit 2022 vom Militär regierte Burkina Faso wird seit Jahren regelmäßig von jihadistischer Gewalt erschüttert, die Gruppen mit Verbindungen zu Al-Kaida und dem „Islamischen Staat“ (IS) zugeschrieben wird. Angriffsziele waren immer wieder auch Moscheen und Kirchen. Zudem wurden Christen Opfer von Entführungen.

Nichtregierungsorganisationen wie die Analysegruppe ACLED gehen davon aus, dass in dem westafrikanischen Land seit 2015 rund 20.000 Menschen der jihadistischen Gewalt zum Opfer fielen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden mehr als 2 Millionen Menschen vertrieben.

apa/afp

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