Montag, 22. Mai 2023

„Erinnerung, die bleibt“: Der erste „Tag der Trauer“ in Südtirol

Wer sich an einen Verstorbenen erinnert, erfährt, dass dieser Mensch unauslöschliche Spuren hinterlassen hat. Am Sonntag fand im Haus der Familie am Ritten der erste „Tag der Trauer“ unter dem Motto „Erinnerung, die bleibt“ statt.

50 Gäste erinnerten sich am Sonntag in besonderer Weise an ihre verstorbenen Familienmitglieder und Freunde. - Foto: © Haus der Familie

50 Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren kamen nach Lichtenstern und haben – begleitet von Haupt- und Ehrenamtlichen der Caritas Hospizbewegung und von Familienseelsorger Toni Fiung – anhand verschiedener Rituale an verstorbene Angehörige und Freunde gedacht. Erinnerung fand so auf kreative Art und Weise Platz.

Trauer ist ein Prozess, den Hinterbliebene über einen gewissen Zeitraum durchlaufen. Trauer äußert sich unterschiedlich und dauert unterschiedlich lange. Das Trauerthema wurde beim gestrigen Tag der Trauer in einen spirituellen Rahmen gefasst und die Waldkirche von Lichtenstern in einen Trauerraum umgestaltet. Dabei wurde unter anderem eine Klagemauer aufgebaut. Die Gäste konnten Gedanken und Gebete aufschreiben und in der Klagemauer hinterlegen. Meditation und Workshop-Angebote wie Filzen, Actionpainting und Weihrauchrituale bereicherten den Tag.

Gedanken wurden in einer Klagemauer hinterlegt. - Foto: © Haus der Familie



Der Tag begann mit einer Gedenkfeier, den die Unterinner Sängerinnen Gabi Stofferin Mock, Elisabeth und Barbara Mauroner musikalisch umrahmten und den Irene Volgger, Koordinatorin der Caritas Hospizbewegung, Familienseelsorger Toni Fiung und Freiwillige der Hospizbewegung achtsam begleiteten. Verschiedene Workshoprunden und ein gemeinsames Mittagessen folgten, der Tag schloss mit einem Trauersegen ab.

„Tag der Trauer soll zu Fixpunkt in Südtirols Trauer- und Erinnerungskultur werden

Die Haupt- und Ehrenamtlichen der Caritas Hospizbewegung kümmerten sich mit Feingefühl und Kompetenz um die Gäste. Die Teilnehmenden konnten sich in Gesprächsrunden, bei den Workshops, beim Lesen und Verfassen von Texten mit ihrer Trauer auseinandersetzen – unabhängig davon, ob der Tod schon lange zurückliegt oder erst vor Kurzem eingetreten ist.

Der „Tag der Trauer“ soll zu einem Fixpunkt in Südtirols Trauer- und Erinnerungskultur werden. Die Stationen in der Waldkirche von Lichtenstern bleiben bis Pfingstmontag, 29. Mai bestehen. Interessierte können bis dahin vorbeikommen, in den aufgelegten Texten lesen und ihrer Angehörigen gedenken.

stol

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