Mittwoch, 2. August 2023

Impfschutz für Kinder? Südtirol ist wieder einmal Schlusslicht

Die Impfraten bei Kindern in Südtirol sind deutlich unter den staatlichen Zielvorgaben: Die Stiftung Gimbe hat Abweichungen von 24 Prozent bei den Pflichtimpfungen festgestellt; 45 Prozent sind es bei den empfohlenen Kinderimpfungen. Bei allen erhobenen Vorsorgeimpfungen ist Südtirol im Vergleich der Regionen Schlusslicht.

Die Studie konzentrierte sich auf den Impfschutz von Kindern im Alter von 2 Jahren. - Foto: © shutterstock

Die Daten stammen aus dem Bericht der Gimbe-Stiftung für die Jahre 2019, 2020 und 2021.

„Da für pädiatrische Impfungen nie eine systematische Analyse durchgeführt wurde, haben wir bei der Gimbe-Stiftung eine Studie durchgeführt, deren Hauptziel es war, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Impfabdeckung der obligatorischen und empfohlenen Impfungen im Alter von 24 Monaten zu bewerten“, teilt die Stiftung mit.

In der Analyse wurden insgesamt 10 obligatorische Impfungen berücksichtigt. 6 davon sind im Sechsfach-Impfstoff enthalten und schützen vor Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b. Weitere 3 Impfungen sind Teil des Dreifach-Impfstoffs, der gegen Masern, Röteln und Mumps wirkt. Zusätzlich wurde die Windpockenimpfung berücksichtigt.

Darüber hinaus wurden 4 empfohlene Impfungen erfasst, die kostenlos angeboten werden: Meningokokken B, Meningokokken C, Pneumokokken und Rotaviren. Das empfohlene Ziel für alle diese Impfungen liegt bei 95 Prozent oder höher.

Italienweit werden mehr Kinder geimpft

Im Jahr 2019 zeigten die Programme für öffentliche Impfungen Schwierigkeiten, die empfohlenen Ziele zu erreichen: Die Pandemie mit allen ihren Nebenerscheinungen hatte einen erheblichen Einfluss auf die Impfabdeckung bei Kindern. Zwischen 2020 und 2021 zeigte sich eine allgemeine Steigerung der Impfabdeckungen auf staatlicher Ebene – die Dienste konnten die ausgefallenen Termine wieder anbieten und Rückstände abarbeiten.

Südtiroler bestätigen ihren Ruf als Impfmuffel

Südtirol fällt im staatlichen Vergleich der Impfrate deutlich ab, wie in der Grafik zu sehen ist:

POL (Kinderlähmung), MOR (Mumps), VAR (Windpocken), PNC (Pneumokokken), ROTA (Rotavirus), Men B (Meningokokken)




Nur 75,6 Prozent der Südtiroler Kinder wurden in dem Zeitraum gegen Kinderlähmung geimpft, 71 Prozent gegen Masern, 71,2 Prozent gegen Windpocken; die Pneumokokken-Impfung erreichte 71,7 Prozent, die Rotaviren-Impfung 39,7 Prozent und die Meningokokken-B-Impfung 49,9 Prozent.

Das Trentino schnitt besser ab: 94,8 Prozent ist der Wert für die Kinderlähmung-Impfung, 94,4 Prozent für die Masern-Impfung, 93,3 Prozent für die Windpocken-Impfung, 92,1 Prozent für die Pneumokokken-Impfung, 78,7 Prozent für die Rotaviren-Impfung und 81,9 Prozent für die Meningokokken-B-Impfung.

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stol

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