Zwischen dem 1. Jänner und dem 23. Juli 2023 wurden in Italien 184 Morde registriert. In 65 Fällen waren die Opfer Frauen. 52 von ihnen kamen bei einer Beziehungstat ums Leben. 31 Frauen wurden vom Ex-Partner getötet.
Diese traurige Statistik wurde kürzlich vom italienischen Innenministerium vorgelegt.
Für besonderes Aufsehen sorgte der Frauenmord an Giulia Tramontano. Sie war im 7. Monat schwanger. Mehr dazu lesen Sie hier.
5 Frauenmorde innerhalb einer Woche
In der vergangenen Woche ist die Zahl getöteter Frauen in Italien sogar noch angestiegen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldet: Allein zwischen 24. und 29. Juli gab es in Italien 5 weitere Frauenmorde zu beklagen. Damit stieg die Opferzahl in diesem Jahr auf 70.Für viel Aufsehen sorgte am Wochenende eine Gewalttat im Trentino: Mit 2 Axtschlägen am Kopf soll der Albaner Ilir Zyba Shehi (48) am vergangenen Freitagabend in Rovereto die 63-jährige, pensionierte Krankenpflegerin Mara Fait, vor der eigenen Haustür getötet haben. Mehr lesen Sie hier.
In Mailand wurde eine 20-Jährige von ihrem Ex-Freund getötet. In der Stadt Pozzuoli (Kampanien) hat ein 50-Jähriger zuerst seine 39-jährige Frau und anschließend sich selbst in der gemeinsamen Wohnung erschossen. Die 3 Kinder des Paares befanden sich zur Tatzeit ebenfalls in der Wohnung.
Insgesamt mehr Morde in Italien
Laut dem Bericht des Innenministeriums ist die Zahl der Morde in Italien insgesamt um 4 Prozent angestiegen. Im Jahr 2022 wurden zwischen Jänner und Juli 177 Menschen getötet – heuer waren es 184. Die Zahl der weiblichen Opfer ist hingegen leicht gesunken: von 72 auf 65.Bei Beziehungstaten und Morden innerhalb der Familie ließ sich kaum eine Veränderung feststellen: Waren es 2022 83 Taten, so waren es 2023 82. Jedoch waren die Opfer seltener Frauen als noch im Vorjahr (52 im Vergleich zu 62).
Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022 sank auch die Zahl der Tötungsdelikte, die vom Partner oder Ex-Partner begangen wurden: von 39 auf 35, ebenso wie die Zahl der weiblichen Opfer (von 38 auf 31).
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