Samstag, 17. Juni 2023

„Mindestens 4 Wölfe in Pfitsch“ – „Habe schon wieder 11 Schafe verloren“

Es ist bereits der dritte Wolfsangriff in kürzester Zeit. In weniger als 3 Wochen hat Bartlhof-Bauer Stefan Messner am Freitagmorgen zum dritten Mal Schafskadaver gefunden. Er ist fassungslos: „Schon wieder habe ich 11 Tiere in einer Nacht verloren. 2 sind tot, 9 Schafe sind spurlos verschwunden. Wie soll das weitergehen?“ Bilder zeigen, dass mindestens 4 Wölfe in Pfitsch ihr Unwesen treiben.

Stefan Messner: „Ich habe bald keine Tiere mehr. Das ist die Realität.“ - Foto: © Stefan Messner

Am gestrigen Freitagmorgen fanden Arbeiter, die auf dem Weg zum Steinbruch in der Nähe der Schafsweide von Stefan Messner waren, das erste tote Tier. Sofort riefen sie den Schafbauer an. „Die Wölfe haben das Schaf fast zur Gänze gefressen“, sagt Messner zu STOL.

Bald fand er ein zweites gerissenes Tier. Insgesamt wurden in der Nacht auf Freitag, auf der Weide Stein-Aue am Talende von Pfitsch, 2 Schafe gerissen, ein weiteres wurde schwer verletzt. 8 kleine Lämmer im Alter von 4 Tagen bis 3 Wochen und ein Mutterschaf sind außerdem spurlos verschwunden. „Schon wieder habe ich 11 Tiere in einer Nacht verloren. 2 sind tot, 9 Schafe sind verschwunden. Wie soll das weitergehen?“, sagt der Schafzüchter aufgebracht.

Von der Politik fühlt sich Messner alleine gelassen: „Die Politiker reden und reden. Aber es müssen Taten folgen. So kann es nicht mehr weitergehen. Ich habe bald keine Tiere mehr. Das ist die Realität.“

Jetzt herrscht Klarheit: 4 Wölfe für den zweiten Angriff verantwortlich

Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass die Schafe vom Bartlhof in Pfitsch Opfer von Wolfsrissen werden. Bereits am Pfingstsonntag verlor der passionierte Schafzüchter 27 Tiere in einer Nacht. Nur 8 Tage später, am 4. Juni, fand der Bauer 12 weitere Schafskadaver auf seiner Weide. 2 weitere Tiere mussten notgeschlachtet werden und 18 Schafe sind bis heute nicht mehr aufgetaucht.

Inzwischen herrscht Klarheit über die „Täter“ des zweiten Angriffs: „Die Förster haben auf einem Holzpfahl eine Fotofalle aufgestellt. Auf den Bildern waren 4 Wölfe zu erkennen. Das bestätigte mir der Amtstierarzt. In Pfitsch muss ein ganzes Wolfsrudel unterwegs sein“, so Messner.

„Auch beim dritten Angriff handelt es sich ohne Zweifel um eine Wolfsattacke“, ist Messner überzeugt, „denn das schwerverletzte Schaf hat die für einen Wolf typischen Bissspuren an mehreren Stellen des Körpers und den klassischen Kehlbiss an der Luftröhre.“

Pessimistischer Blick in die Zukunft: „In 3 Wochen habe ich keine Schafe mehr“

Eine Lösung für das Problem sieht Stefan Messner zurzeit, aber auch in Zukunft nicht: „Inzwischen heißt es , dass ein Gesetzesentwurf zur Wolfsentnahme vorliegt. Der Landeshauptmann soll dann ein Dekret unterschreiben können, sodass ein Problemtier entnommen werden kann. Allerdings frage ich mich: Wer schießt die Wölfe und wie wird der richtige Wolf gefunden? Realisierbar klingt der Plan nicht.“

„Wenn es so weiter geht, habe ich in 3 Wochen keine Tiere mehr. Da bin ich ganz realistisch“, sagt Messner abschließend.

jot

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