Donnerstag, 22. Februar 2024

Mord an Carol Maltesi: Nun doch Lebenslänglich für den Täter

Die erschwerenden Umstände Vorsatz und Grausamkeit, die in erster Instanz ausgeschlossen worden waren, hat das Berufungsgericht Mailand anerkannt: In zweiter Instanz ist Davide Fontana wegen des Mordes an Carol Maltesi nun zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Davide Fontana hatte Carol Maltesi während eines Videodrehs für die Plattform Onlyfans den Kopf eingeschlagen und ihr dann die Kehle durchtrennt. Ihre Leiche zerstückelte er anschließend, lagerte sie 2 Monate in einer Kühltruhe, bevor er sie auf einer Deponie ablud. - Foto: © ANSA / INSTAGRAM / SIM

Der Banker, der die Tat gestanden hat, hatte seine Ex-Freundin am 11. Jänner 2022 in seinem Haus in Rescaldina bei Mailand ermordet: Er hatte ihr den Kopf eingeschlagen und anschließend ihre Kehle durchtrennt.

„Ich bin zufrieden“, kommentierte die Tante des Opfers die Verschärfung des Urteils im Vergleich zur ersten Instanz, in der Fontana zu 30 Jahren verurteilt worden war. „Niemand hat das Recht, das Leben eines anderen Menschen zu nehmen. Wir haben darauf gehofft.“

Onkel und Tante des Opfers gestern im Gerichtssaal - Foto: © ANSA / MATTEO CORNER


Generalstaatsanwalt Massimo Gaballo hatte die Höchststrafe vorgeschlagen, das Gericht folgte dem.

Die Verteidigung hingegen hatte beantragt, Fontana in einem verkürzten Verfahren zu verurteilen, was in der Vorverhandlung aufgrund der geltend gemachten erschwerenden Umstände abgelehnt worden war und dem Angeklagten einen Nachlass von einem Drittel seiner Strafe ermöglicht hätte. In seinem langen Plädoyer betonte Anwalt Stefano Paloschi das Fehlen von Vorsatz, Grausamkeit und niederen Beweggründen und erinnerte das Gericht daran, dass „es keine Monster gibt, sondern nur Menschen, die monströse Dinge tun“.

Ein Blick in den Gerichtssaal - Foto: © ANSA / MATTEO CORNER

Davide Fontana bittet um Verzeihung

Zu Beginn der Verhandlung wollte sich Fontana durch spontane Äußerungen „noch einmal bei allen“ entschuldigen. Er gab zu, dass er etwas „Schreckliches“ getan habe. „Ich fühle großes Leid. Ich bin fest entschlossen, meine Taten so weit wie möglich wiedergutzumachen“, sagte er in Bezug auf seinen Antrag, den Weg der Wiedergutmachungsjustiz zu beschreiten. „Ich würde mein Leben geben, um zurückzugehen. Ich werde den Rest meiner Tage damit verbringen, anderen zu helfen“, sagte er.

Die Mailänder Richter setzten eine Entschädigung von 168.000 Euro für die Mutter des Opfers und eine vorläufige Entschädigung von 180.000 Euro für dessen 7-jährigen Sohn fest.

Große Aufregung in Italien nach Urteil aus erster Instanz

Die Urteilsbegründung der Richter aus erster Instanz hatte in Italien viel Aufsehen erregt, insbesondere wegen der Passage, in der Carol Maltesi als „enthemmt“ bezeichnet worden war. Die 26-Jährige war mit Hilfe ihres Ex-Freundes an der Erstellung von Inhalten für die Plattform Onlyfans beteiligt gewesen.

Am Tag des Mordes hatten sie und der Banker sich getroffen, um gemeinsam ein Video zu drehen, in dem sie gefesselt und mit einer Kapuze über dem Kopf auftreten sollte, das Fontana selbst über ein Fake-Profil in Auftrag gegeben hatte. Während der Dreharbeiten schlug er ihr mit einem Hammer auf den Kopf und tötete sie anschließend, indem er ihr die Kehle durchschnitt. STOL hat berichtet.

Nach der Tat schnitt er ihre Leiche in Stücke und lagerte die Überreste mehr als 2 Monate lang in einer auf Amazon gekauften Gefriertruhe. Da er sie nicht durch Verbrennen loswerden konnte, beschloss er schließlich, sie in einigen schwarzen Säcken auf einer offenen Müllkippe in der Gegend von Brescia zu entsorgen. Die ganze Zeit über hatte er ihr Handy benutzt, um Nachrichten von Freunden und Verwandten zu beantworten und sich als Carol auszugeben.

stol

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