Mittwoch, 29. November 2023

Die Gewalt hört nicht auf: 2 Frauenmorde an einem Tag in Italien

Der Mord an Giulia Cecchettin hat in Italien tiefe Bestürzung und eine Welle an Solidarität ausgelöst. Trotzdem reißt die Gewalt an Frauen nicht ab. Allein am gestrigen Dienstag wurden 2 Frauen von ihren Lebensgefährten ermordet.

Mehr als 100 Frauen verloren in Italien im vergangenen Jahr gewaltsam ihr Leben. - Foto: © shutterstock

Erst am Samstag waren tausende Menschen in mehreren italienischen Städten gegen Gewalt gegen Frauen auf die Straße gegangen.
Auch in Südtirol hatte es „2 Minuten Stille“ gegeben, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen ( STOL hat berichtet).

Nun steht Italien wieder unter Schock: Allein am gestrigen Dienstag wurden in der Provinz Parma (Emilia Romagna) und in Barletta-Andria-Trani (Apulien) 2 Frauen getötet. In beiden Fällen war der eigene Mann der Täter.

Seit Jahresbeginn wurden damit laut jüngsten Angaben 109 Frauen in Italien ermordet, viele davon von ihren Ehemännern oder Lebensgefährten.

Mit Cricketschläger erschlagen

Zu einem der beiden Morden am gestrigen Dienstag kam es in Salsomaggiore Terme: Eine 66-jährige Frau ist von ihrem Ehemann mit einem Cricketschläger zu Tode geprügelt worden ( STOL hat berichtet). Zuvor hatte eine junge Frau Alarm geschlagen, weil sie die Hilferufe des Opfers vernommen hatte. Für die 66-Jährige kam allerdings jede Hilfe zu spät. Der Täter konnte noch vor Ort festgenommen werden.

Täter setzt selbst Notruf ab

Die zweite Bluttat erfolgte ebenfalls am gestrigen Dienstag: In Andria starb eine 42-jährige Frau durch Schläge ihres Mannes. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Ansa kam es in einem Schuppen in einem ländlichen Gebiet der Stadt zu dem Gewaltverbrechen.

Der Nachrichtenagentur zufolge soll der Täter selbst den Notruf abgesetzt und gesagt haben: „Ich habe meine Frau getötet.“ Sanitäter, die den Anruf entgegennahmen, hätten im Hintergrund Kindergeschrei hören können und auf der Stelle eine Streife der Carabinieri zum Ort des Geschehens geschickt. Die Staatsanwaltschaft von Tarni untersucht nun den Fall.

Turetta gesteht vor Staatsanwälten

In den vergangenen Wochen hat der gewaltsame Tod von Giulia Cecchettin für eine Welle der Erschütterung in Italien gesorgt. Ihr Ex-Freund Filippo Turetta wurde am Dienstag verhört und hat den Mord zugegeben. Außerdem erklärte er, dass er mehrmals daran gedacht hatte, Suizid zu begehen. Hier lesen Sie mehr dazu.



pho

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