Montag, 8. Januar 2024

Pandoro-Skandal: Betrugsermittlungen gegen Chiara Ferragni

Für die „Königin“ der Influencerinnen Chiara Ferragni wird die Lage ernst. Nachdem sie sich am 18. Dezember eine hohe Strafe von Italiens Wettbewerbsbehörde eingehandelt hat, droht der 36-jährigen Lombardin jetzt ein Prozess wegen Betrugs in Zusammenhang mit der Vermarktung eines von ihr für den Süßwarenhersteller Balocco „entworfenen“ Weihnachtskuchens.

Auch andere Projekte von Chiara Ferragni werden nun genauer kontrolliert. - Foto: © ANSA / Instagram / dolcipreziosi

Die Vermarktung des „Pandoro“ hatte den Eindruck erweckt, dass Spenden für krebskranke Kinder gesammelt wurden. Das Lebensmittelunternehmen versprach, einen Teil der Einkünfte an das Kinderspital Regina-Margherita in Turin zu spenden. Jedoch überwies Balocco dem Spital lange vor der Aktion 50.000 Euro – unabhängig von den tatsächlichen Verkaufszahlen.

Foto: © ANSA / ANSA/GABRIELE DE RENZIS



Das Unternehmen der Geschäftsfrau und Balocco wurden vom Wettbewerbsamt mit einer Geldstrafe von einer Million Euro wegen „unlauterer Geschäftspraktiken“ bestraft. Doch die Lage wird für Ferragni jetzt noch schlimmer, nachdem die Mailänder Staatsanwaltschaft gegen sie Erhebungen wegen Betrugs aufgenommen hat. Die Untersuchung stützt sich auf Ermittlungen der Finanzpolizei. Diese durchsuchte den Sitz von Balocco in Turin.

Foto: © ANSA / Instagram / Chiara Ferragni

Auch andere Ferragni-Projekte unter der Lupe

Berichten zufolge kontrollieren die Staatsanwälte auch andere Wohltätigkeitsinitiativen, die von der 36-Jährigen unterstützt wurden. Bei Kampagnen für Ostereier und eine Puppe gab es möglicherweise ähnliche Muster.

Für Ferragni sind die Ermittlungen wegen Betrugs nicht nur ein schwerer Imageschlag. Zuletzt gab Coca-Cola den Verzicht auf einen bereits abgedrehten Werbespot mit der Influencerin bekannt, der Ende Jänner zum Schlagerfestival von Sanremo hätte ausgestrahlt werden sollen. Andere bisherige Werbepartner wie der Luxusmode-Hersteller Tod's und die Wäschemarken Intimissimi und Calzedonia, aber auch internationale Konzerne wie L'Oréal, Nestlé und Procter & Gamble, verfolgen nun mit Argusaugen, was geschieht.

„Der erste Sturz vom Olymp der Influencer“

Wie die Sache für Ferragni und ihr Unternehmen ausgehen wird, ist noch unklar. Indiskretionen zufolge hat die Influencerin auf Instagram inzwischen mehr als 70.000 Follower verloren. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nahm den Fall zum Anlass, ein neues Gesetz für mehr Transparenz bei solchen Internetauftritten prüfen zu lassen. Der Marketingexperte Giampaolo Colletti kommentierte: „Die Krise, die Ferragni durchlebt, bringt uns auf unbekanntes Gelände. Das ist der erste Sturz vom Olymp der Influencer.“

Nun müssen anscheinend Köpfe für den Skandal rollen. Laut der italienischen „Vanity Fair“ gibt es Gerüchte, dass Ferragnis langjähriger Manager Fabio Maria Damato seinen Posten räumen muss. Der studierte Journalist arbeitet seit 2017 für Chiara. Sie nannte ihn in der Vergangenheit ihre „linke und rechte Hand“. Laut Insidern hat nicht Chiara selbst die Entlassung vorgeschlagen, sondern ihr Gatte, der bekannte Rapper Fedez (34). Wie italienische Medien berichten, hätten sich der Sänger und der Manager nie gut verstanden.

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