Samstag, 25. November 2023

Um 12 Uhr schweigt das Land: Gegen Gewalt an Frauen

Heute ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen. um 12 Uhr alle Südtiroler aufgerufen, 2 Minuten lang inne zu halten, um gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

Stop! Keine Gewalt mehr! Das ist der Aufruf von vielen Vereinen, Verbänden, Politikern und Interessensvertretern zum heutigen Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen. - Foto: © Shutterstock / shutterstock


In einem offenen Brief an alle Parteien im Südtiroler Landtag fordern der Landesbeirat für Chancengleichheit, die Südtiroler Bäuerinnen, die Katholischen Frauen, die Frauen im KVW, der Katholischen Familienverband Südtirol und der Südtiroler Jugendring, den Gleichstellungsaktionsplan im Koalitionsprogramm zu verankern und umzusetzen.

„Chancengleichheit ist ohne einen Kulturwandel in unserer Gesellschaft nicht möglich“, betont die Präsidentin des Beirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer. Der Gleichstellungsaktionsplan Südtirol enthält u.a. das Handlungsfeld „Sicherheit und Schutz vor Gewalt“ und sieht Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen vor. Diese müssten dringend umgesetzt werden.

Gleichstellungsrätin Michela Morandini unterstreicht, dass Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen ein strukturelles Phänomen ist, das auch den Arbeitsbereich durchdringt; Information und Investition in die Prävention seien entscheidend, um Gewalt – auch im beruflichen Kontext – entgegenzuwirken. In den kommenden 16 Tagen werden auf den Social-Media-Kanälen der Gleichstellungsrätin verschiedene Beiträge zum Thema veröffentlicht, darunter Daten und Anlaufstellen vor Ort, an die Betroffene sich wenden können.

Auch der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen publiziert für 16 Tage auf seinen Social-Media-Kanälen Beiträge zum Thema, um zu informieren und zu sensibilisieren.

Schweigeminute um 12 Uhr

Heute um 12 Uhr alle Südtiroler aufgerufen, 2 Minuten lang inne zu halten, um gemeinsam ein Zeichen gegen Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen zu setzen. Landeshauptmann Arno Kompatscher, der u.a. für die Agenden der Chancengleichheit zuständig ist, unterstützt jede Aktion gegen Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen: „Gewalt ist inakzeptabel. Deshalb muss es uns allen ein wichtiges Anliegen sein, Gewalt präventiv entgegenzutreten.“

„Gewalt ist nie Privatsache“, unterstreicht Landesrätin Waltraud Deeg. Mit dem Landesgesetz zur Gewaltprävention, das seit Ende 2021 in Kraft ist, sei eine neue rechtliche Basis geschaffen worden, um Maßnahmen im Bereich des Opferschutzes, aber auch der Präventionsarbeit mit Tätern weiter auszubauen.

Für SVP-Senatorin Julia Unterberger ist das neue Gesetz gegen Gewalt zwar ein Schritt nach vorne, es brauche aber mehr, darunter die Einführung des Hassdeliktes wie in anderen Ländern, wofür sie bereits einen Gesetzesentwurf eingebracht habe. Auch müsse die Möglichkeit, frauenfeindliche Werbung zu unterbinden, ausgebaut werden.

„Null-Toleranz-Strategie auf den Weg bringen“

Sicherheitskräfte und medizinisches Fachpersonal, aber auch Opferhilfeeinrichtungen und Beratungsstellen müssten mit den notwendigen Mitteln und Befugnissen ausgestattet werden, damit sie Gewaltopfer schneller und besser unterstützen können, sagt die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair. „Die Zeit ist reif, eine breit angelegte Null-Toleranz-Strategie zur wirksamen Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auf den Weg zu bringen. Dazu braucht es immer wieder Bewusstseinsbildung, sowohl für Frauen, als auch für Männer.“

„Ein Femizid beginnt viel früher als beim Akt der Tötung: mit verbaler, physischer, wirtschaftlicher und vielen anderen Formen von Gewalt“, unterstreichen die Grünen Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler. „Wir benötigen dringend eine spezifische Anhörung im zuständigen Gesetzgebungsausschuss, um die grundlegenden Informationen und Handlungsempfehlungen auf politischer Ebene zusammenzuführen. Sobald die Ausschüsse eingesetzt sind, müssen wir das angehen. Wir müssen uns als Gesellschaft von diesem patriarchalen System befreien.“

Viele Frauen in Südtirol fühlten sich nicht mehr sicher, schreibt die Frauensprecherin der Süd-Tiroler Freiheit, Karin Meister, in einer Aussendung. Es müssten umgehend Maßnahmen ergriffen werden, „um unser Land für unsere Frauen wieder zu einem lebenswerten, sicheren Südtirol zu machen, das es einmal war“. Die Bewegung werde dazu weiterhin im Landtag Beschlussanträge einbringen.

Die KVW-Frauen starten eine Sensibilisierungsaktion zur Gewaltprävention. In allen Bezirken werden Freiwillige durch eigens angefertigte Roll-Ups mit der Aufschrift „Internationaler Tag zur Beseitigung der Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen“ aufmerksam machen. Sie verteilen auch Papiertaschentücher in schwarzer Hülle mit der prägnanten Aufschrift „Wenn wir trauern, ist es zu spät!“

Sensibilisierung: „Besetzter Platz“ und rote Schuhe

Der lvh beteiligt sich an der Sensibilisierungskampagne „Besetzter Platz“. Dazu wird ein mit einer roten Decke umhüllter Stuhl aufgestellt, um der Frauen zu gedenken, die Opfer von Gewalt durch Männer geworden sind. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist weder eine Privat- noch eine reine Frauensache. Wir alle sind gefordert, dem entschieden entgegenzutreten. Gewalt ist ein Tabu, das wir als Verband, als Gesellschaft, nicht tolerieren“, sagt lvh-Präsident Martin Haller.

Im Eingangsbereich der Despar-, Eurospar- und Interspar-Geschäfte treffen Kundinnen und Kunden auf ein Paar rote Schuhe – ein mittlerweile weltweit anerkanntes Zeichen der Solidarität mit Frauen, die Gewalt erleiden müssen und mussten. Laut Aussendung beteiligt sich Despar auch an Sensibilisierungsaktionen und setzt konkrete maßnahmen, z.B. mit der Spendenaktion „Die Welt braucht Frauen“. Die Mitgliedsbetriebe des Handelsverbandes „Confesercenti“ unterstützen den Aktionstag gegen Gewalt an Frauen mit einem Plakat in den Auslagen mit der klaren Botschaft „Facciamo quadrato“ („Lasst uns zusammenstehen“).

stol

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