Freitag, 15. März 2024

„Unbehagen in der Jugend“: Sicherheitsgipfel im Herzogspalast

Gewalttätige und zum Teil bewaffnete Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren: Damit befasste sich das Landeskomitee für öffentliche Sicherheit und Ordnung am Freitag bei einem Sicherheitsgipfel zum Thema Prävention von Jugendkriminalität.

Zu Gast im Herzogspalast bei Regierungskommissär Präfekt Vito Cusumano (Mitte) waren neben dem Quästor von Bozen, Paolo Sartori (links) auch Landeshauptmann Arno Kompatscher (rechts) und zahlreiche Vertreter von Landesregierung, Gemeinden, Ordnungshüter und Schulen. - Foto: © Rosario Multari

Obwohl die Tendenz rückläufig und schwankend sei, komme es immer wieder zu Vorfällen von – auch körperlicher – Gewalt, an denen Minderjährige beteiligt sind. Einige davon führen sogar Waffen und Messer mit sich, hieß es beim Sicherheitsgipfel im Bozner Herzogspalast, zu dem Regierungskommmissär Präfekt Vito Cusumano geladen hatte.

Der Einladung folgten alle: Vom Landeshauptmann über Vertreter von Justiz, Schulen und aller Polizeikräfte im Land betraten Dutzende Persönlichkeiten den Palast in der Herzogsstraße in Bozen.


Als Vertreter der Justiz in Südtirol auch beim Sicherheitsgipfel dabei: Der Leitende Staatsanwalt Axel Bisignano (links) und Gerichtspräsidentin, Richterin Francesca Bortolotti. - Foto: © Rosario Multari



Häufig sei das abweichende Verhalten dieser Jugendlichen damit zu erklären, dass sie keine angemessene erzieherische Unterstützung von ihren Familien erfahren und die Gefahr laufen, sozial ausgegrenzt zu werden. Das gebe wiederum Anlass zur Sorge um die öffentliche Sicherheit.

Vom Streit zur Sachbeschädigung

Die polizeilichen Ermittlungen der vergangenen Jahre haben ergeben, dass derartige Vorfälle nicht nur an Treffpunkten für Jugendliche oder im Freien zu beobachten sind.

Streitigkeiten zwischen Schülern aus nichtigem Anlass und Sachbeschädigung an Schulgebäuden (ein Beispiel: eine Oberschule in Meran) werden nun auch beobachtet. In diesem Zusammenhang spiele auch der Alkohol- und Drogenkonsum eine Rolle.


Landeshauptmann Arno Kompatscher - Foto: © Rosario Multari



Um auch diesen Phänomenen entgegenzuwirken, wurden in den betroffenen Stadtvierteln regelmäßig gezielte Kontrolldienste eingerichtet sowie Maßnahmen gegen Ruhestörung und Alkoholexzesse ergriffen und spezielle Dienste in den öffentlichen Verkehrsmitteln vorgesehen.

Gute Aufklärungsquote bei Jugendkriminalität

Die Ordnungshüter kontrollieren auch ständig das unerlaubte Tragen von Waffen und stumpfen Gegenständen, heißt es vom Regierungskommissariat.

Was die Ergebnisse der Ermittlungen anbelangt, konnten die Verantwortlichen nach solchen Vorfällen in vielen Fällen ausfindig gemacht werden.

Wichtige Persönlichkeiten der Landeshauptstadt: Stadtpolizei-Kommandant Fabrizio Piras (links) und Bürgermeister Renzo Caramaschi. - Foto: © Rosario Multari

Bürger sensibilisieren, Ordnungshüter zu unterstützen

Im Rahmen der Vorbeugung und Bekämpfung des Drogenhandels an Südtiroler Schulen wurde in den letzten Jahren auch das Projekt „Sichere Schulen“ ins Leben gerufen.
Damit konnten in den Gemeinden Bozen, Meran, Brixen, Leifers, Eppan, Lana und Bruneck Projekte bereitgestellt werden. Damit verfolge man das Ziel, spezifische Bildungs- und Sensibilisierungsinitiativen zu fördern, um die Ordnungshüter bei ihren täglichen Polizeikontrollen im ganzen Land zu unterstützen.

Das Phänomen der Jugendkriminalität stehe unter ständiger Beobachtung der Polizei, die unter der Leitung der Jugend- und Staatsanwaltschaft die Täter ermittelt.


In diesem Zusammenhang wurde auch das Bemühen der Staatsanwaltschaft hervorgehoben, die Kultur der Legalität in den Südtiroler Schulen durch regelmäßige Treffen mit den Schülern zu fördern.


Das Interesse für das „Unbehagen in der Jugend“ in Südtirol ist groß: Im Konferenzsaal des Herzogspalasts waren alle Stühle besetzt. - Foto: © Rosario Multari



Die Thematik müsse mit sozialpädagogischen Strategien angegangen werden, hieß es zum Abschluss des Treffens. Dabei sollte man Körperschaften, Vereine, Vertreter der Zivilgesellschaft und Sozialpolitik mit einbinden.

Gesagt, getan: In den betroffenen Gemeinden seien bereits eingerichteten Arbeitsgruppen eingerichtet worden, sagten die Vertreter der Gebietskörperschaften. Diese seien ständig mit der Umsetzung von Jugendhilfeprojekten zur Resozialisierung von verhaltensauffälligen Jugendlichen beschäftigt.


Schließlich wurde die Notwendigkeit betont, die Sozial- und Gesundheitsdienste sowie die Bildungsaktivitäten – auch im schulischen Bereich – zu stärken, um den Großteil der Südtiroler Jugendlichen, die sich verantwortungsbewusst verhalten, zu schützen.

stol

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