Donnerstag, 1. Februar 2024

Schatzer: „Es braucht Ganztages- und Ganzjahreskindergarten“

„Unser prioritäres Ziel in Sachen Kinderbetreuung muss der Ganztages- und Ganzjahreskindergarten sein“, sagt ein überzeugter Gemeindenverbandschef Andreas Schatzer.

„Warum sollte das Kindergartenpersonal nicht auch Gefallen daran finden, auch mal im Mai oder im November in den Urlaub zu können, statt im August und zu Weihnachten?“ - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Denn den Gemeinden seien die Sorgen und Nöte insbesondere der berufstätigen Eltern nicht nur bekannt, sondern auch ein Anliegen. „Darüber müssen wir nun alle gemeinsam diskutieren, um eine Lösung zu finden“, sagt er.

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Berufstätige Eltern, die rund um die Öffnungszeiten des Kindergartens nicht wüssten, wie und wo sie ihre Kinder gut betreut bekommen, die im Sommer selbst in Gemeinden mit einem vergleichsweise umfangreichen Sommerbetreuungsangebot nie alle Ferienwochen abdecken können und die bei mehreren Kindern das ganze Jahr rein mit der Logistik der Betreuung ge-, wenn nicht überfordert sind, die Klagen darüber landen natürlich auch in den Gemeindestuben.

Man müsse gemeinsam nach Lösungen suchen, sagt Gemeindenverbandschef Andreas Schatzer. - Foto: © DLife


Der Bedarf steigt, weil die Berufstätigkeit – auch aufgrund der finanziellen Belastungen der Familien – zunimmt. Eine Lösung muss her, und geht es nach den Gemeinden, dann möglichst rasch.

Vorschläge stießen bei Gewerkschaften nicht auf Gegenliebe

Das sei natürlich leichter gesagt als getan, weiß Schatzer. Doch ein Umstand könnte bei der Umsetzung durchaus helfen: „Die Geburtenzahlen gehen zurück. In so mancher Gemeinde wurden auch schon Gruppen in den Kindergärten gestrichen, weil der Bedarf nicht mehr da ist“, berichtet er.

Die so frei werdenden personellen Ressourcen könnte man für eine Ausdehnung der Öffnungszeiten nutzen, findet er. Bisher waren entsprechende Vorschläge bei den Gewerkschaften zwar nicht auf Gegenliebe gestoßen, „aber andererseits, warum sollte das Kindergartenpersonal nicht auch Gefallen daran finden, auch mal im Mai oder im November in den Urlaub zu können, statt im August und zu Weihnachten?“

„Mit ein wenig gutem Willen von allen Seiten, kann es gelingen“

Zudem, so Schatzer, sei zu überlegen, ob wirklich ausschließlich Kindergartenpersonal dafür eingesetzt werden müsse, oder ob auch andere Berufsgruppen im Kindergarten arbeiten könnten.

„Das Ziel muss aber in jedem Fall sein, ein ganztägiges und ganzjähriges Angebot für Kindergartenkinder zu schaffen. Dafür wird sicherlich jeder von seinen Maximalforderungen abgehen und Kompromisse eingehen müssen. Aber mit ein wenig gutem Willen von allen Seiten, kann es gelingen“, ist er sicher.

Mit zusätzlichen Kosten verbunden

Klar sei aber auch, dass das mit zusätzlichen Kosten verbunden sei, auch darüber sei zu reden. Neben den zusätzlichen Betreuungsstunden kämen auch noch zusätzliche Kosten für die Raumpflege und den Mensadienst hinzu. „Da wird einiges zu organisieren sein.“

Und mit 50 Euro Kindergartengebühr im Monat sei ein Ganztages- und Ganzjahreskindergarten dann wohl auch kaum mehr anzubieten. Bei sozialen Härtefällen müsse man schauen, aber für Normalverdiener sollte eine höhere Gebühr zu stemmen sein, glaubt er.

Von Vorteil wäre ein neues Kindergartenmodell dabei seiner Meinung nach keineswegs nur für diese Altersklasse: „Denn dann blieben für die klassische Sommerbetreuung ,nur‘ mehr Grund- und Mittelschüler, für die das Angebot dann ausgebaut werden könnte.“

ih

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