Donnerstag, 18. Januar 2024

Der SVP ist die Regie entglitten

„Wenn es mit den Pleiten, Pech und Pannen so weitergeht, wird nicht nur die Politikverdrossenheit größer als sie ohnehin schon ist, dann möchte ich nicht wissen, wie das Wahlergebnis für die SVP in 5 Jahren ausschauen wird.“ Ein Kommentar von STOL-Ressortleiter Arnold Sorg.

Arnold Sorg: „Dieses Mal war das Prozedere doch etwas - sagen wir - besonders.“ - Foto: © ÖA / jaidermartina

Fast 3 Monate nach den Landtagswahlen am 22. Oktober ist es nun endlich so weit: Der Landtag hat den Landeshauptmann gewählt (Hier lesen Sie mehr dazu). Doch bis es so weit war, gab es ein ständiges Hin und Her, ein Hickhack zwischen den neuen Koalitionspartnern und auch SVP-intern war man sich immer wieder uneins, mit wem man eine Koalition eingehen und wie groß die neue Landesregierung sein sollte.

Die SVP hat alles andere als eine gute Figur abgeliefert in den vergangenen Wochen. Man hatte den Eindruck, die Regie war den SVP-Verhandlern entglitten.
Arnold Sorg

Freilich, auch in der Vergangenheit hat es oftmals lange gedauert, bis eine neue Landesregierung aus der Taufe gehoben werden konnte. Aber dieses Mal war das Prozedere doch etwas - sagen wir - besonders. Wenn es für Südtirol nicht so ernst wäre, könnte man fast sagen, die Koalitionsverhandlungen hatten fast schon einen gewissen Unterhaltungswert.

Aber wenn wir uns erinnern, wie man sich SVP-intern uneins war, wie groß die Regierung sein sollte – ob 8 oder 11 Mitglieder, ob 2 oder nur ein italienischer Landesrat, wie man den Ball an die italienischen Koalitionspartner weitergab, um damit eine Entscheidung einfach abzugeben, dann muss man sagen: die SVP hat alles andere als eine gute Figur abgeliefert in den vergangenen Wochen. Man hatte den Eindruck, die Regie war den SVP-Verhandlern entglitten.

So wie es aussieht, wird Südtirol nun wohl doch eine Landesregierung bekommen, deren Arbeit hoffentlich besser sein wird als der äußerst holprige und kurvige Weg bis jetzt.
Arnold Sorg


Einerseits war da ein Landeshauptmann, der die Mitte-Rechts-Koalition von Anfang an vorantrieb, dann aber während der Verhandlungen um sein Image als vermeintlich progressiver Politiker bangte und sich in der Folge nach außen als Opfer seiner Partei darstellte. Und andererseits war da ein SVP-Obmann, der – zumindest laut SVP-internen Stimmen - bei den Verhandlungen inhaltlich kaum präsent war.

So wie es aussieht, wird Südtirol nun wohl doch eine Landesregierung bekommen, deren Arbeit hoffentlich besser sein wird als der äußerst holprige und kurvige Weg bis jetzt. Denn wenn es mit den Pleiten, Pech und Pannen so weitergeht, wird nicht nur die Politikverdrossenheit größer als sie ohnehin schon ist, dann möchte ich nicht wissen, wie das Wahlergebnis für die SVP in 5 Jahren ausschauen wird.

stol

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