Dienstag, 7. November 2023

Israelische Armee im Zentrum der Stadt Gaza

Israelische Soldaten sind laut Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant ins Zentrum von Gaza eingerückt. „Wir sind im Herzen der Stadt Gaza“, sagte Gallant am Dienstag einen Monat nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen.

Luftangriffe des israelischen Militärs im Gazastreifen. - Foto: © APA/AFP / ARIS MESSINIS

Die Stadt sei „der größte je errichtete Terroristen-Stützpunkt der Welt“. Der Chef der Hamas im Gazastreifen, Jahja Sinwar, sei in seinem Bunker isoliert, erklärt er weiter.

Nach dem Krieg werde weder Israel noch die Hamas im Gazastreifen regieren. In einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sagte Gallant, weder Israel noch die Hamas würden die palästinensische Enklave regieren, sobald der laufende Krieg beendet sei.

Zuvor hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu in einem Interview dem US-Sender ABC gesagt, dass Israel nach Ende des Krieges mit der islamistischen Hamas die Verantwortung für die Sicherheit im Gazastreifen übernehmen werde. „Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir sie nicht haben“, sagte Netanyahu. „Denn wenn wir die Kontrolle über die Sicherheit nicht haben, wird der Terror der Hamas in einem Ausmaß ausbrechen, das wir uns nicht vorstellen können.“

Lage spitzt sich zu

In Gaza-Stadt spitzte sich die Lage am Dienstag zu. Das israelische Militär gab den dort noch verbliebenen Zivilisten vier Stunden Zeit zur Flucht. Die israelischen Streitkräfte rückten einen Monat nach dem von Hamas-Terroristen verübten Massaker am 7. Oktober tief in den Küstenstreifen am Mittelmeer vor. Die Streitkräfte teilten nach den Angaben den Gazastreifen in zwei Hälften und kreisten die Stadt vollständig ein. Im Gazastreifen mit etwa 2,2 Millionen Menschen droht ein intensiver Häuserkampf.


Zerstörung im Gazastreifen. - Foto: © ANSA / MOHAMMED SABER



Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 10.328 gestiegen. Mehr als 25.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Unter den Toten seien 4237 Minderjährige. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand größte Zahl von Toten unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober im Grenzgebiet verübt haben. Auf israelischer Seite sind dabei und in den Tagen darauf mehr als 1400 Menschen getötet worden, darunter auch viele Frauen, Kinder und Jugendliche.

70 Prozent der Bevölkerung vertrieben

Seit Beginn des Kriegs sind im Gazastreifen nach UN-Angaben 70 Prozent der Bevölkerung vertrieben worden. Notunterkünfte seien teils mit dem Vierfachen ihrer Kapazität überbelegt.

Die Zustände seien unmenschlich und verschlechterten sich jeden Tag weiter. In einer Unterkunft stünden pro Person weniger als zwei Quadratmeter zur Verfügung. Mindestens 600 Menschen würden sich dort eine Toilette teilen.




apa/stol

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