Unter den Geflüchteten befanden sich demnach auch 3 Kinder. Die 4 Überlebenden, die aus Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) und Guinea stammen, sind inzwischen auf Lampedusa gelandet, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Das etwa sieben Meter lange Boot, mit dem sie unterwegs waren, sei nach 6 Stunden Fahrt aufgrund einer großen Welle gekentert.
Nur 15 Menschen an Bord des Bootes hatten Schwimmwesten an, sie ertranken trotzdem. Weder das unter maltesischer Flagge fahrende Frachtschiff „Rimona“, das die Geflüchteten gerettet hatte, noch Patrouillenboote der italienischen Küstenwache haben Leichen entdeckt. Das liege daran, dass die 4 Überlebenden in einiger Entfernung vom Ort des Unglücks gerettet wurden, erklärten die Behörden.
Lampedusa liegt zwischen Sizilien und Nordafrika, von Sfax ist die Insel knapp 190 Kilometer entfernt. Viele Menschen versuchen immer wieder mit Booten aus Tunesien und Libyen über das zentrale Mittelmeer nach Lampedusa, Malta, Sizilien oder auf das italienische Festland zu gelangen. Das Erstaufnahmelager von Lampedusa war in diesem Sommer bereits mehrfach maßlos überfüllt.
Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr mehr als 93.600 Menschen, die auf Booten Italien erreichten - im Vorjahreszeitraum waren es rund 44.600. Viele der Boote sind seeuntauglich und völlig überfüllt. Hilfsorganisationen berichten außerdem von Schwimmwesten, die den Schutzsuchenden verkauft würden, aber nutzlos und im schlimmsten Fall sogar tödlich seien.