Samstag, 17. Juni 2023

Suche nach Überlebenden von Bootsunglück kurz vor Ende

Nach dem Bootsunglück mit vermutlich mehreren Hundert Toten im Mittelmeer neigt sich die Suche nach Überlebenden dem Ende zu.

Das Boot war völlig überfüllt. - Foto: © ANSA / Twitter / Niki Kitsantonis

Die griechische Küstenwache war in der Region auch am Samstag noch mit einer Fregatte, 3 Patrouillenbooten und einem Hubschrauber im Einsatz. Allerdings erschwerten starke Winde die Arbeit. Hoffnungen auf die Bergung weiterer Überlebender gibt es praktisch keine mehr. Griechische Medien spekulierten, dass die Suche an diesem Wochenende nach und nach beendet wird.

Am Mittwoch war ein mit 500 bis 700 Migranten völlig überfüllter Fischkutter auf dem Weg von Afrika nach Europa gesunken.104 Menschen konnten gerettet werden, 78 wurden tot geborgen. Die anderen Passagiere befanden sich der Küstenwache zufolge unter Deck und wurden mit dem Boot in die Tiefe gerissen.


Ein Mann umarmt seinen geretteten Bruder. - Foto: © ANSA / YANNIS KOLESIDIS



Der Unglücksort rund 50 Seemeilen südwestlich der Halbinsel Peloponnes liegt genau über dem Calypsotief – mit mehr als 5000 Metern die tiefste Stelle des Mittelmeers. Möglicherweise wird der Fischkutter nie geborgen.

Ermittlungen gegen 9 Menschen

Die Ermittlungen konzentrieren sich auf 9 Überlebende, die als mutmaßliche Schleuser festgenommen wurden. Einer von ihnen befindet sich noch im Krankenhaus. Den Ägyptern – zwischen 20 und 40 Jahre alt – werden Menschenhandel, fahrlässige Tötung und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Foto: © ANSA / YANNIS KOLESIDIS



Sie sollen einem Ring von Menschenschmugglern angehören, der in den vergangenen Monaten bis zu 18 der gefährlichen Überfahrten von der libyschen Küste nach Italien organisiert haben könnte, wie der Staatssender ERT berichtete.

Überlebende sagten aus, für die Todesfahrt 5000 bis 6000 Euro pro Kopf gezahlt zu haben. Am Montag werden die mutmaßlichen Schleuser dem Staatsanwalt vorgeführt.

dpa

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