Mittwoch, 2. August 2023

Die Folgen der Teuerung: 6 von 10 Bürgern müssen Gürtel enger schnallen

Hier eine neue Bluse, da ein Restaurantbesuch oder ein Aperitif weniger: Die hohe Inflation wirkt sich auf das Konsumverhalten der Verbraucher aus. Nahezu 6 von 10 Italienern versuchen, ihre Einkäufe zu reduzieren und ihre Freizeitausgaben zurückzuschrauben – ein Trend der voraussichtlich auch in den nächsten Monaten anhalten wird.

Jeden Euro zweimal umdrehen? Die Studie bestätigt, dass die unteren Einkommensschichten am stärksten von der Teuerung betroffen sind. - Foto: © Shutterstock

Laut einer Studie, die vom italienischen Genossenschaftsverband Legacoop und dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos durchgeführt wurde, schränken 57 Prozent der Verbraucher ihre Einkäufe ein und jeder zweite (51 Prozent) spart bei den Ausgaben für Kultur und Freizeitaktivitäten. 53 Prozent reduzieren laut der Studie auch ihren Strom- und 44 Prozent ihren Gasverbrauch.

Diese Konsumzurückhaltung dürfte sich laut der Umfrage auch in Zukunft fortsetzen – und gespart wird vor allem bei den Dingen, die am ehesten verzichtbar erscheinen: allen voran der Unterhaltung. So wollen 57 Prozent der Italiener in den nächsten 3 Monaten ihre Ausgaben für Unterhaltung und Freizeit kürzen, 52 Prozent setzen den Rotstift bei Restaurantbesuchen und Reisen an, 42 Prozent wollen bei der Bekleidung sparen.

Vor allem untere Einkommensschichten betroffen

Die Studie bestätigt auch, dass die unteren Einkommensschichten am stärksten von der Teuerung betroffen sind – und auch am stärksten gegensteuern. So gaben bei den Beziehern niedriger Einkommen ganze 74 Prozent der Befragten an, sich beim Einkaufen einschränken zu müssen, während es in der Mittelschicht 40 Prozent sind – und im Schnitt über alle Bevölkerungsschichten 57 Prozent.

Auch bei den Ausgaben für Strom und Freizeit sind deutlich mehr Verbraucher der unteren Einkommensschichten zum Sparen gezwungen (71 und 66 Prozent) als im Durchschnitt (53 und 51 Prozent).

Weniger Lebensmittel verschwenden

Und wie wird konkret gespart? Die meisten Befragten – 51 Prozent - kaufen weniger überflüssige Produkte und greifen vermehrt bei Sonderangeboten (46 Prozent) zu.

Und zumindest einen positiven Effekt hat die Entwicklung: Immerhin fast jeder zweite Verbraucher (49 Prozent) gab an, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Südtirol hat Kaufkraftverlust teilweise in Grenzen gehalten“

Und wie ist die Situation in Südtirol? „Natürlich wirkt sich der Effekt der steigenden Preise auch in Südtirol auf die Kaufkraft der Haushalte aus und führt somit zu einer Reduzierung der Konsumausgaben“, betont Luciano Partacini vom Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen (Wifo).

„Es muss jedoch gesagt werden, dass Südtirol von einer besonders positiven Arbeitsmarktsituation profitiert: Hierzulande gibt es weiterhin Vollbeschäftigung. Dadurch konnte der Kaufkraftverlust der Familien im Vergleich zu anderen Regionen teilweise in Grenzen gehalten werden.“

Wie die Stimmung aktuell unter den Südtirolern ist, wird die nächste Sommerumfrage des Wifo zum Konsumklima zeigen, die in den nächsten Tagen veröffentlicht wird. „Eine gewisse Dämpfung der Nachfrage aufgrund der Inflation und der Zinssatzerhöhungen wird aber natürlich auch in Südtirol unvermeidlich sein“, betont Partacini.

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gam

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