Dienstag, 29. August 2023

Italien befürchtet Export-Chaos wegen gesperrter Alpenpässe

Probleme mit Alpenpässen belasten die italienische Wirtschaft. Nach einem Erdrutsch in Südfrankreich, der am Montag einen Teil des Schienen- und Straßenverkehrs nahe der italienischen Grenze lahmgelegt hatte, bangt die Regierung in Rom um Italiens Schwerverkehr. Das französische Bahnunternehmen SNCF teilte mit, bis mindestens Mittwoch würden zwischen Saint-Jean-de-Maurienne und Modane keine Züge verkehren. Die Orte liegen östlich von Grenoble, an der Strecke Richtung Turin.

Nach einem Steinschlag ist eine Bahntrasse nach Frankreich blockiert. - Foto: © APA/AFP / CHARLENE PERSONNAZ

Wegen des Wintereinbruchs in den Alpen sind auch diverse Schweizer Pässe gesperrt worden. Schwierigkeiten gibt es zudem mit dem Gotthard-Basistunnel nach der Entgleisung eines Güterzugs vor 3 Wochen. In dem 57 Kilometer langen Tunnel müssen insgesamt rund 8 Kilometer Gleise und 20.000 Schwellen ersetzt werden.

Ab dem 4. September wird der Mont Blanc-Tunnel zwischen Italien und Frankreich 15 Wochen lang wegen Instandhaltungsarbeiten geschlossen bleiben. 50.000 Lkw fahren monatlich durch das Tunnel. Erwartet wird, dass dadurch andere Alpenpässe stärker belastet werden. Die einflussreiche italienische Wirtschaftszeitung „Sole 24 Ore“ warnte in ihrer Dienstagsausgabe vor einem „Chaos für Italiens Exporte“. Die Schäden für die Wirtschaft seien enorm, klagte das Blatt.

Brennerbahnstrecke bis Dienstagabend komplett gesperrt

Auch der Brenner sowie die damit verbundene Transit-Problematik wurden angeführt. Die Brennerbahnstrecke bleibt aufgrund eines Murenabganges zwischen Innsbruck und Brenner bis voraussichtlich Dienstagabend komplett gesperrt. Auch die Transitverbote machen Italien zu schaffen. „Die einseitigen Tiroler Fahrverbote erfordern einen Eingriff der EU-Kommission für den Erhalt des freien Warenverkehrs auf einer für die europäische Wirtschaft strategische Achse“, kommentierte „Sole 24 Ore“.

Uggé: „Der italienischen Wirtschaft droht der Kollaps“

„Wenn die Europäische Kommission nicht eingreift, um sicherzustellen, dass eines der Grundprinzipien der Europäischen Gemeinschaft, der freie Warenverkehr, respektiert wird, werden wir Initiativen ergreifen, um die wirtschaftlichen Interessen unseres Landes zu schützen“, warnte der Chef des Frächterverbands Conftrasporto, Paolo Uggé, einmal mehr. „Die Umwelt ist ein Thema, das auch Italien am Herzen liegt. Aber zwischen den Tiroler Beschränkungen und den Problemen mit den Alpenpässen in der Schweiz und Frankreich droht der italienischen Wirtschaft der Kollaps“, warnte Uggé.

apa

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