Die Freiwillige Feuerwehr von Bozen rückte gegen 10.45 Uhr aus und kontrollierte, wie laut Hochwassereinsatzplan vorgesehen, laufend die Pegelstände entlang der Flüsse Talfer und Eisack. Gemeinsam mit den Grieser Feuerwehrleuten wurde auch der Pegelstand an der Etsch kontrolliert.
Außerdem wurden Dämme auf Risse, strukturelle Beschädigungen und auf wasserdurchlässige Stellen hin kontrolliert. Erst um etwa 16.30 Uhr konnten die Deichwachen der Feuerwehr wieder zurückgezogen werden. Die Flusspegel begannen wieder zu sinken. Die Lage in Südtirol entschärfte sich nach und nach.
Größere Schäden sind durch das Hochwasserereignis in der Landeshauptstadt zum Glück nicht zu beklagen. Im Laufe des Tages ereigneten sich lediglich einige kleinere Überschwemmungen und Wasserschäden.
Illegale Zelte am Flussufer stellen ernsthafte Gefahr dar: Direkt am reißenden Eisack
Eine ernsthafte Gefahr stellten jedoch eine Reihe an illegal errichteten Behausungen entlang der Flussufer dar. So stießen die Einsatzkräfte entlang des Eisacks gleich an mehreren Stellen auf behelfsmäßige Zeltlager, welche sich zum Teil in unmittelbarer Nähe zu den reißenden Fluten befanden. In einigen Behausungen befanden sich gar noch Personen, welche von der unmittelbar herannahenden Gefahr offenbar nichts mitbekommen haben wollen. „Zum Teil sind die Leute noch in den Zelten gelegen. Nur wenige Zentimeter neben dem Wasser“, berichtet Patrick Mittermair von der Freiwilligen Feuerwehr Bozen. Die Wehrleute kümmerten sich um die Räumung der illegalen Zeltlager.„Im Vergleich zu vorhergehenden Hochwassersituation verlief das Unwetterereignis am Montag jedoch relativ glimpflich ab“, so die Freiwillige Feuerwehr. Weder Straßen noch Brücken mussten in der Landeshauptstadt gesperrt werden.
Am frühen Abend begaben sich 2 Mannschaften der Freiwilligen Feuerwehr Bozen gemeinsam mit der Stadtpolizei dann erneut zum Eisackufer, um illegal errichtete Schlafplätze ausfindig zu machen und dort befindliche Personen in Sicherheit zu bringen.
Von den Unwettern betroffen war am Montag vor allem der Westen des Landes. In Latsch standen Keller unter Wasser, die Etsch drohte überzugehen und in Sulden versuchten Bagger, den Rosimbach auszubaggern.
Ernst war die Lage unter anderem auch in Klausen: Dort wurde eine Zivilschutzmeldung ausgerufen. Der Eisack drohte über die Ufer zu treten.