Dienstag, 30. Januar 2024

Brennerautobahn: „Schutzbauten haben 99 Prozent der Steine aufgehalten“

Fast 1000 Kubikmeter Gestein sind am gestrigen Montagabend vom Felsen oberhalb der Brennerautobahn bei Atzwang abgebrochen. Dass niemand verletzt wurde, grenzt an ein Wunder. „Ja, es war Glück – aber für sein Glück muss man auch etwas tun. Und das haben wir“, sagt der Technische Generaldirektor der A22, Carlo Costa, zu STOL.

Fast 1000 Kubikmeter Porphyr sind am Montag abgebrochen. Der Großteil der Massen blieb in den Schutzbauten oberhalb der Fahrbahn hängen. - Video: stol

Von:
Katrin Niedermair
Der Porphyr an den Hängen im Eisacktal südlich von Klausen, entlang der Autobahn, ist porös. Kommen große Temperaturschwankungen hinzu, die das Wasser in den Spalten wiederholt gefrieren und tauen lassen, können Abbrüche die Folge sein. „Wir tun deshalb sehr viel für die Sicherheit“, sagt Carlo Costa. Das habe auch am Montagabend Schlimmeres verhindern helfen. „3 Reihen von Steinschlagschutzbauten haben 99 Prozent der Massen aufhalten können“, erklärt er.

3 Reihen von Steinschlagschutzbauten haben 99 Prozent der Massen aufhalten können.
Carlo Costa, Technischer Generaldirektor der A22


Viel Gesteinsmasse sei abgegangen, und das weit oben in der Wand. „Betroffen war ein bewaldeter Hang“, erklärt Costa. Doch angesichts des Umfangs des Abbruchs hätten weder Vegetation noch Schutzbauten alle Steine auffangen können.



STOL hat berichtet: Dass im dichten Feierabendverkehr keines der vielen Autos, die die Stelle passierten, von einem Stein getroffen wurde, grenzt an ein Wunder. Besonders knapp entkam der 78-jährige bundesdeutsche Fahrer eines weißen Kleinwagens dem Steinschlag. Er schaffte es noch rechtzeitig, sich in einen Tunnel zu retten, als bereits kleinere Steine auf sein Auto prasselten. Hinter ihm krachten die großen Steine auf die Fahrbahn.

Ein Blick auf die Nordspur der Brennerautobahn am Montagabend: Bis auf die Südspur kullerten die Steine und verfehlten Autofahrer nur knapp. - Foto: © FF Klausen


Bereits am Abend kamen Geologen des Landes zum Lokalaugenschein. Für Dienstag ist ein Überflug mit dem Hubschrauber geplant.

Die Nordspur der Brennerautobahn bleibt in dem Abschnitt wohl die gesamte Woche gesperrt. „Das im Hang verbliebene, lose Material muss abgesprengt werden. Die Schutzbauten müssen erneuert werden“, erklärt Costa. Das dauere seine Zeit.

Im Laufe des heutigen Vormittages ist bereits mit dem Bau einer Schutzmauer begonnen worden. Dafür werden die größten Felsbrocken des gestrigen Steinschlags verwendet. Sobald die Autobahn gesichert ist, soll ab morgen mit dem Abtransport des restlichen Materials begonnen werden.

Ab Freitag wird in der Wand gesprengt.

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden