Sonntag, 17. Dezember 2023

„Mit 600 Euro Rente kurz vor dem Ruin“

Sie war selbstständig, arbeitete immer hart und ging von Hof zu Hof, um Nähmaschinen zu verkaufen und zu reparieren: Heute ist Maria Hofer (*Name erfunden) 77 Jahre alt und muss mit einer Rente von monatlich 600 Euro auskommen. Ihre Ersparnisse sind fast aufgebraucht. Das Kondominium, in dem sie wohnt, wird saniert – dafür soll sie 20.000 Euro aufbringen. „Meine Mutter hat ihr Bestes getan, um zur Wirtschaftsentwicklung des Landes beizutragen – trotzdem steht sie vor dem finanziellen Ruin“, berichtet ihr Sohn (42).

Jahrzehntelang gearbeitet und nun trotzdem finanziell mit dem Rücken zur Wand: Eine 77-Jährige weiß nicht, wie sie mit einer Rente von nur 600 Euro im Monat auch noch das Geld für eine Haus-Sanierung aufbringen soll. - Foto: © shutterstock

Maria Hofer hat bereits früh angefangen zu arbeiten – mit 17 Jahren, zunächst in Südtirol, und dann in Deutschland – unter anderem als Zimmermädchen und Kellnerin. Nach einiger Zeit kehrte sie wieder zurück in die Heimat und lernte hier ihren (späteren) Partner kennen – einen Nähmaschinen-Vertreter. Maria Hofer machte sich selbstständig, so wie ihr Mann. Gemeinsam verkauften und reparierten sie erfolgreich Nähmaschinen. Dank harter Arbeit kam dann genug Geld zusammen, um aus eigener Kraft eine Wohnung kaufen zu können.

Einfach hatte sie es in ihrem Leben nie: Ihr Vater war schon in jungen Jahren gestorben, und sie pflegte dann lange Zeit ihre Mutter – bis ins hohe Alter. Das kostete Maria Hofer einiges an Arbeitsausfällen. Nach einem arbeitsreichen Leben konnte Maria Hofer schließlich mit 59 Jahren in Pension gehen. Es folgte die Trennung von ihrem Partner, der dann vor etwa 10 Jahren starb.

Unterstützung des Sohnes reicht nicht aus

Heute lebt Maria Hofer in ihrer Eigentumswohnung: allein, im zweiten Stock und ohne Aufzug. „Meine Mutter lebt bescheiden – sie hat immer bescheiden gelebt“, berichtet ihr Sohn. „Sie ist glücklich und kommt gerade so über die Runden.“ Mit 600 Euro im Monat müsse sie Essen, Strom usw. bezahlen. In Kürze seien beim Haus Spesen für Sanierungsarbeiten fällig, „die finanziell nicht mehr zu stemmen sind“, erzählt der Sohn. Er unterstütze zwar seine Mutter, das reiche aber nicht aus, wenn in Kürze diese Kosten für die Wohnung aus den 1970er Jahren anfallen.

Der 42-Jährige hat aufgrund der Notlage seiner Mutter Organisationen angeschrieben. Und auch Politiker – darunter Landeshauptmann Arno Kompatscher, ohne eine Antwort zu erhalten. Nur eine Rückmeldung habe er bekommen – von Josef Unterholzner (Enzian).

„Ich frage mich, wie es sein kann, dass das Land Südtirol in einer solchen Notlage keine Hilfe bieten kann“, meint der Sohn. „Gibt es keinen Einsatz des Landes Südtirol für Menschen wie sie und viele weitere? Ich finde, die politische Situation muss dringendst überdacht werden, um Maßnahmen zu ergreifen, sodass Menschen, die ihr Bestes gegeben haben, um Südtirol zu stärken, aber jetzt verzweifelt Hilfe benötigen, in solchen Notlagen unterstützt werden.“

Die Caritas hilft mit ihrer Aktion „Not ist näher, als du denkst“ und bittet die Bevölkerung um Unterstützung. Gespendet werden kann entweder online (www.caritas.bz.it) oder mittels einer Banküberweisung unter dem Kennwort „Caritas“ auf eines der folgenden Konten.

Raiffeisen Landesbank, IBAN: IT42 F0349311600000300200018;
Südtiroler Sparkasse, IBAN: IT17 X0604511601000000110801;
Südtiroler Volksbank, IBAN: IT12 R0585611601050571000032.
Intesa Sanpaolo, IBAN: IT18 B0306911619000006000065


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