Donnerstag, 11. April 2024

Telefonbetrug in Meran: Und die Komplizen schleichen ums Haus

Betrugsversuche an älteren Südtirolern hätten „beunruhigende Ausmaße“ angenommen, heißt es von der Polizei: Die Behörden gehen deshalb verstärkt dagegen vor. Der jüngste Fall aus Meran ist gestern passiert. Er zeigt, wie perfide Kriminelle vorgehen.

Perfide Masche: Kriminelle legen viel Kreativität an den Tag, um ihre Opfer zur Herausgabe von Geld zu bringen. - Foto: © dpa / Christin Klose

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Polizisten bemerkten gestern in Meran ein Pärchen, das aus einem Auto gestiegen war und offenbar zwischen Häusern im Zentrum umherschlich.

Ein Blick in die Datenbank zeigte den Beamten, dass das Auto auf eine vorbestrafte Frau zugelassen war, die nicht in Südtirol wohnt. Sie hielten das Pärchen daher an und kontrollierten das Fahrzeug gründlich: Der Mann und die Frau hatten sich vom Navigationssystem ausgerechnet in diese Straße führen lassen. Was sie dort wollten, konnten sie nicht erklären. Außerdem erhielt das Paar just während der Polizeikontrolle eine Nachricht, in der es aufgefordert wurde, sofort zu verschwinden.

Per Telefon bedrängt, Geld an Komplizen auszuzahlen

Die Ermittler klingelten daraufhin an den Wohnungstüren in der Umgebung. Und tatsächlich machten sie eine 88-jährige Frau ausfindig, die wenige Minuten vorher per Festnetztelefon von einem angeblichen Carabinieri-Beamten darüber informiert worden war, dass ihr Sohn einen schweren Autounfall verursacht habe und dringend Geld benötige, um dem Gefängnis zu entgehen.

Dies war natürlich alles ein Schwindel, um Geld von der gutgläubigen Seniorin zu ergaunern. Den Anweisungen des Gesprächspartners folgend, hatte die ältere Frau tatsächlich bereits 7000 Euro in bar vorbereitet. Nur dank des beherzten Eingreifens der Polizei kam es nicht mehr zur Übergabe des Geldes.

Am selben Nachmittag ein weiterer Fall

Noch Nachmittag desselben Tages erhielt ein anderer 80-jähriger Meraner die gleiche Geldanforderung – auch er war kurz davor, das Geld auszuhändigen, als der Betrugsversuch gestoppt werden konnte.

Die beiden mutmaßlichen Komplizen des Telefonbetrügers – ein 43-jähriger, nicht vorbestrafter Mann aus Pomigliano d'Arco und eine 37-jährige Frau aus Neapel mit Vorstrafen wegen Betrugs und Drogendelikten, die beide in Kampanien wohnen – wurden auf die Polizeiwache gebracht und wegen versuchten und schweren Betrugs angezeigt.

In Anbetracht der besonderen Vorstrafen der Frau und der Tatsache, dass es sich bei den Opfern um ältere und wehrlose Personen handelt, hat Quästor Paolo Sartori ein 3-jähriges Verbot über die beiden verhängt, nach Meran zu kommen.

In Bozen wurde ein älteres Ehepaar jüngst von einem falschen Handwerker um Schmuck im Wert von 50.000 Euro gebracht.

stol

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