Dienstag, 13. Juni 2023

Mattarella: „Berlusconi hat Geschichte Italiens geprägt“ – Staatstrauer

„Er hat die Geschichte der Republik geprägt“, sagte Sergio Mattarella nach dem Tod von Silvio Berlusconi am Montag. Das Staatsbegräbnis findet am Mittwoch im Dom von Mailand statt. Außerdem ist für Mittwoch eine italienweite Staatstrauer ausgerufen worden.

Silvio Berlusconi ist am Montag im Alter von 86 Jahren gestorben. Das Staatsbegräbnis findet am Mittwoch statt. - Foto: © ANSA / ansa/epa

Silvio Berlusconi starb am Montag im Alter von 86 Jahren.
In den frühen Morgenstunden verschlechterte sich der Gesundheitszustand des ehemaligen Ministerpräsidenten plötzlich: Eine Verschlimmerung infolge von Leukämie, einer Krankheit, an der er seit 2021 litt. Am Montagmorgen, als klar wurde, dass nichts mehr zu machen war, wurde seine Familie gerufen.

Staatsbegräbnis am Mittwoch

Am Mittwoch findet die Trauerfeier von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi statt. Berlusconi bekommt ein Staatsbegräbnis. Staatspräsident Sergio Mattarella wird daran teilnehmen.

Für Mittwoch, den Tag des Staatsbegräbnisses von Silvio Berlusconi, wurde eine italienweite Staatstrauer ausgerufen. Dies hat der Unterstaatssekretär des Ratsvorsitzes, Alfredo Mantovano, angeordnet.

Anlässlich des Staatsbegräbnisses von Silvio Berlusconi, das am Mittwoch um 15 Uhr im Mailänder Dom stattfindet, werden auf dem Domplatz Großbildschirme aufgestellt, auf denen die Beerdigung des ehemaligen Ministerpräsidenten verfolgt werden kann.

Abschied in Arcore nur für enge Familienangehörige

Bis zur Beerdigung wird der Leichnam von Silvio Berlusconi in der Villa San Martino in Arcore verbleiben. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA wird der Zutritt – aus Gründen der öffentlichen Ordnung – ausschließlich den engsten Familienmitgliedern vorbehalten sein.

Mattarella: „Er hat die Geschichte der Republik geprägt“

„Mit tiefer Trauer nehme ich die Nachricht vom Berlusconi?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Tod von Silvio Berlusconi entgegen, dem Gründer und Vorsitzenden der Forza Italia, einem Protagonisten, der die italienische Politik und die republikanischen Institutionen lange Zeit geprägt hat. Berlusconi war ein großer politischer Führer, der der Geschichte unserer Republik seinen Stempel aufgedrückt und Paradigmen, Bräuche und Sprache beeinflusst hat“, erklärte Sergio Mattarella.

Der Staatspräsident wird am Mittwoch für das Staatsbegräbnis nach Mailand kommen.

Meloni: „Berlusconi war ein Kämpfer“

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bezeichnet Silvio Berlusconi nach seinem Tod als „einen der einflussreichsten Männer in der Geschichte Italiens“. Außerdem schrieb die Ministerpräsidentin: „Mit Berlusconi hat Italien gelernt, dass es sich niemals Grenzen auferlegen lassen darf. Es lernte, dass es niemals aufgeben darf. Mit ihm haben wir viele Schlachten geschlagen, gewonnen und verloren. Und auch für ihn werden wir die Ziele, die wir uns gemeinsam gesetzt haben, erreichen. Auf Wiedersehen Silvio“.

Durnwalder: „Bei der Umsetzung hat es dann oft gehapert“

Er hat in seiner Zeit als Landeshauptmann viel und oft mit Silvio Berlusconi zu tun gehabt, sagt Luis Durnwalder. Er sei durchaus ein höflicher und netter Mensch gewesen und man habe bei ihm immer auch das Gefühl gehabt, dass er einem zuhöre und sich Zeit für die Anliegen Südtirols nehme. „Bei der Umsetzung hat es dann aber leider oftmals gehapert“, sagt Durnwalder.

Achammer: „Berlusconi hat stark polarisiert“

Silvio Berlusconi sei eine Person gewesen, die sowohl politisch als auch gesellschaftlich stark polarisiert habe, sagt SVP-Obmann Philipp Achammer. Nichtsdestotrotz habe er Italiens Politik 20 Jahre lang geprägt.

Ebner: Ohne Berlusconi langweiliger

„Das wirtschaftliche Erbe wird Silvio Berlusconi geregelt haben. Sein politisches Vermächtnis ,Forza Italia' wird schwieriger zu verwalten sein. Der Tod von Berlusconi könnte das Ende bedeuten. Es könnte aber auch ein Befreiungsschlag sein“, schreibt Chefredakteur Toni Ebner. Zudem sagt er: „Berlusconi hat die Südtirol- Autonomie akzeptiert wie sie ist. Er hat nichts gegeben und hat nichts genommen.“

Auch US-Außenminister Antony Blinken und die Staatschefs Putin, Orban und Netanjahu bedauern den Tod des „Kämpfers“.

Berlusconi war bis zu seinem Tode Vorsitzender der mitregierenden Mitte-Rechts-Partei Forza Italia. Zwischen 1994 und 2011 war er 4 Mal italienischer Regierungschef gewesen.

Mehr zum Tod von Silvio Berlusconi lesen Sie hier.

ansa/stol

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