Mittwoch, 10. Januar 2024

Selenskyj drängt auf weitere Hilfe bei der Flugabwehr

Die Ukraine sucht wegen der andauernden schweren russischen Luftangriffe die Nähe zu ihren Partnern im Baltikum und bei der NATO. Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte bei seinem ersten Auslandsbesuch in diesem Jahr in Litauen mehr Waffenhilfe zur Abwehr der Bombardements. „Flugabwehrsysteme stehen an erster Stelle unter den Dingen, die uns fehlen“, sagte er am Mittwoch in Vilnius nach einem Treffen mit seinem Kollegen Gitanas Nauseda.

Ukrainischer Präsident auf Besuch in Litauen. - Foto: © APA/AFP / PETRAS MALUKAS

Nach Angaben Selenskyjs feuerte Russland über den Jahreswechsel mindestens 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf die Ukraine ab. 70 Prozent davon seien abgefangen worden, sagte er. Trotzdem gab es in der Ukraine Dutzende Tote und Verletzte sowie große Schäden.

Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren eine russische Invasion ab und ist bei der Ausrüstung weitgehend von westlicher Unterstützung abhängig. In vielen Ländern gibt es derzeit aber Diskussionen über Ausmaß und Ziel der Hilfe. In den USA, dem wichtigsten Unterstützer, stecken neue Hilfen derzeit im Kongress im politischen Streit fest.

Selenskyj sagte in Vilnius, dass er keinen Druck der Verbündeten spüre, den Krieg an der jetzt bestehenden Front einzufrieren. Man müsse die Rhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin ernst nehmen; dieser wolle die Ukraine ganz besetzen. Und wenn sein Land nicht standhalte, seien als nächstes Litauen, Lettland, Estland oder Moldau gefährdet. Selenskyj rief zu gemeinsamer Gegenwehr gegen Putin auf: „Er wird nicht aufhören, solange wir ihn nicht erledigen.“

Nauseda sicherte der Ukraine weitere Unterstützung aus Litauen zu. „Wir werden im Jänner erneut Munition, Generatoren und Sprengsysteme in die Ukraine senden“, kündigte er an. „Im Februar werden wir gepanzerte M577-Personentransporter liefern, ukrainische Soldaten ausbilden und die Kooperation mit der Verteidigungsindustrie stärken.“

Seinen Angaben nach hat Vilnius einen langfristigen Plan für Militärhilfe im Wert von rund 200 Millionen Euro genehmigt. Nach dem unangekündigten Besuch in Litauen will Selenskyj in den kommenden Tagen auch die baltischen Nachbarn Lettland und Estland reisen.

apa

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