Freitag, 8. März 2024

Tag der Frau: „Jeden Tag an Gleichstellung arbeiten“

Der Gleichstellungsaktionsplan zeigt Bereiche auf, in denen Frauen in Südtirol noch nicht gleichgestellt sind. Die zuständigen Landesrätinnen wollen daran arbeiten. Wie genau, haben sie mittels Aussendung wissen lassen.

Sie wollen den Gleichstellungsaktionsplan umsetzen (von links): die Landesrätinnen Ulli Mair, Rosmarie Pamer, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Magdalena Amhof. - Foto: © LPA/Greta Stuefer

Mit dem Gleichstellungsaktionsplan „Æquitas“ hat Südtirol im Herbst 2023 ein strategisches Planungsinstrument vorgelegt, dessen Maßnahmen die Gesellschaft gerechter machen sollen.

Mehr Sichtbarkeit für Frauen

Wahrgenommen und gesehen zu werden – darum geht es bei vielen Maßnahmen des Planes. Um Frauen grundsätzlich mehr Sichtbarkeit zu verleihen, wird in Kürze eine besondere Initiative gestartet, teilt das Landespresseamt mit: Das Land Südtirol möchte der Initiative „No Women – No Panel“ beitreten. Diese Initiative der ehemaligen EU-Kommissarin Mariya Gabriel soll die Beteiligung von Frauen an Tagungen und Diskussionsveranstaltungen sowie ihre Präsenz in Medienberichten erhöhen.

„Sichtbarkeit ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen und deren Wirken wahrgenommen werden. Es gibt unzählige Frauen, die jeden Tag in den unterschiedlichsten Bereichen großartige Arbeit leisten. Dies aufzuzeigen und ihnen mehr öffentlichen Raum zu verleihen, trägt dazu bei, unsere Gesellschaft zu einer gerechteren zu machen“, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher, der als Landesrat für die Bereiche Chancengleichheit und Kommunikation zuständig ist.

Ehrenamt ohne Frauen nicht denkbar

Um Gleichstellung in vielerlei Hinsicht geht es beim Sozialen Zusammenhalt, bei Familie und Senioren, bei Genossenschaften und Ehrenamt – den Zuständigkeitsbereichen von Landesrätin Rosmarie Pamer: „Frauen sind in vielerlei Hinsicht engagiert – hauptamtlich, zu sehr großen Teilen aber auch ehrenamtlich. Vor allem im sozialen Bereich, in Schule und Kindergarten sowie im religiösen Bereich wären ohne das ehrenamtliche Engagement von Frauen sehr viele Initiativen und Projekte nicht umsetzbar“, sagt sie.

Dies müsse ebenfalls mehr gesehen und gesellschaftlich wahrgenommen werden, ebenso wie die seit Jahren konstante Forderung einer geschlechtergerechteren Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit: „Wenn Männer auch bei Pflege- und Betreuungsarbeiten ihren Mann stehen – egal ob im familiären oder im professionellen Bereich – trägt dies zu einer gerechteren Gesellschaft bei“, ist Landesrätin Pamer überzeugt.

Ungerechtigkeiten im Job beseitigen

Ungerechtigkeiten bei Löhnen und Karrierechancen abbauen
Gerechtere Löhne und gleiche Karrierechancen sind Forderungen, die im Gleichstellungsaktionsplan nachzulesen sind. Über die Maßnahmen Ausbau der Bildungs- und Betreuungsdienste, Förderung des weiblichen Unternehmertums und von Frauen in Führungspositionen sowie Sensibilisierung für den notwendigen Kulturwandel in Unternehmen soll die Gleichstellung im Bereich Arbeit vorangebracht werden.

„Die Erwerbstätigenquote von Frauen in Südtirol liegt mit 70,7 Prozent über dem EU-Durchschnitt und ist die höchste im gesamten Staatsgebiet. Dennoch gibt es vor allem im Hinblick auf Gehalt und Karrieremöglichkeiten große Ungerechtigkeiten. Dies müssen wir aktiv angehen, unter anderem, indem Frauen in beruflicher Hinsicht unterstützt und gefördert werden“, sagt die Landesrätin für Europa, Arbeit und Personal, Magdalena Amhof. Denn Bildung und (finanzielle) Unabhängigkeit seien wesentlich dabei, wenn es darum geht eine gerechtere Gesellschaft zu sein.

Sicherheit im öffentlichen Raum erhöhen

Gewalt hat viele Gesichter und viele Ursachen. Umso wichtiger ist, dass auch im Gleichstellungsaktionsplan der Bereich Sicherheit und Schutz vor Gewalt seinen Platz findet. Unter anderem durch Informations-, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen soll die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöht werden. Wichtig sei aber auch der zielgerichtete Einsatz von Sicherheitskräften, ergänzt die Landesrätin für Wohnen, Sicherheit und Gewaltprävention Ulli Mair.

Die Landesrätin erinnert in diesem Zusammenhang auch an die Zufluchtsmöglichkeiten, die es im Falle von Gewalt gibt: „Unsere Frauenhausdienste sind wichtige Anlaufstellen, die bei häuslicher Gewalt Schutz und Obdach bieten. Um genügend geschützte Räumlichkeiten zur Verfügung stellen zu können, soll künftig auch die Zusammenarbeit mit dem Wohnbauinstitut verstärkt werden.“ Parallel dazu werde im Bereich der Gewaltprävention auf mehreren Ebenen gearbeitet, um die Sicherheit im öffentlichen Raum, besonders auch für Frauen, weiter zu erhöhen.

Webseite bündelt Informationen zum Thema Chancengleichheit

Gleichstellung und Chancengleichheit sind umfangreiche Themen, die viele Aspekte des Alltages betreffen. Die neugestalteten Landeswebseiten zur Chancengleichheit bieten hierzu einen umfassenden Überblick. Es finden sich darauf Adressen mit Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen, ebenso wie Förderungen, die das Land zur Verwirklichung der Chancengleichheit zwischen Frau und Mann und der Gleichstellung der Frau in allen gesellschaftlichen Bereichen vergibt.


lpa/stol

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