Donnerstag, 31. August 2023

Rom fordert Verschiebung der Wartungsarbeiten am Mont Blanc-Tunnel

Um erhebliche Schwierigkeiten bei dem Grenzübergang in Richtung Frankreich zu vermeiden, macht die Regierung in Rom Druck auf Frankreich für eine Verschiebung der ab kommender Woche geplanten Wartungsarbeiten am Mont Blanc-Tunnel, die insgesamt 15 Wochen lang dauern sollen.

Nach einem Steinschlag ist eine Bahntrasse nach Frankreich blockiert. - Foto: © APA/AFP / CHARLENE PERSONNAZ

Verkehrsminister Matteo Salvini von der Rechtsaußenpartei Lega sprach am Mittwoch mit seinem französischen Amtskollegen Clément Beaune über die Situation der Alpenübergänge an der Grenze zwischen den beiden Ländern, insbesondere nach dem Erdrutsch in Südfrankreich, weswegen der Frejus-Pass nicht mehr überquerbar ist. Salvini bekräftigte die Bereitschaft der italienischen Bahnbetreiber, mit ihren französischen Kollegen zusammenzuarbeiten, um die Straßen- und Eisenbahnverbindungen schnell wiederherzustellen.

Salvini: „Hinzu kommt noch die österreichische Arroganz“

„Der Frejus-Pass ist wegen eines Erdrutsches geschlossen, dem Mont Blanc-Tunnel droht wegen Wartungsarbeiten die Schließung. Hinzu kommt noch die österreichische Arroganz. Österreich verbietet an einigen Tagen dem Lkw-Verkehr aus ganz Europa die Zufahrt. Das verursacht enorme ökologische, soziale und wirtschaftliche Schäden“, kommentierte Salvini laut Medienangaben vom Donnerstag. Salvini spielte dabei einmal mehr auf die transiteinschrankenden Maßnahmen Tirols auf der Brennerstrecke an, gegen die der Minister seit Monaten massiv mobil macht. Mehrmals forderte er etwa ein EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich.

Verschiebung der Arbeiten am Mont-Blanc-Tunnel in Betracht gezogen

Der französische Bahnbetreiber SNCF teilte diese Woche mit, dass der Zugverkehr zwischen Saint-Jean-de-Maurienne und Modane bis auf weiteres unterbrochen sei, die Züge zwischen Frankreich und Italien jedoch weiter über Nizza oder die Schweiz verkehren. Unter den möglichen Optionen wird die Verschiebung der Arbeiten am Mont-Blanc-Tunnel in Betracht gezogen, um den Verkehr zwischen Italien und Frankreich nicht zu blockieren. Den Mont-Blanc-Tunnel passierten im vorigen Jahr mehr als 1,7 Mio. Fahrzeuge.

Wetterbedingt mussten diese Woche auch weitere Bahn- und Straßenverbindungen zwischen Südfrankreich und dem nordwestitalienischen Aostatal zumindest vorübergehend geschlossen werden. Wegen des Wintereinbruchs in den Alpen sind auch diverse Schweizer Pässe gesperrt worden. Schwierigkeiten gibt es zudem mit dem Gotthard-Basistunnel nach der Entgleisung eines Güterzugs vor 3 Wochen. In dem 57 Kilometer langen Tunnel müssen insgesamt rund 8 Kilometer Gleise und 20.000 Schwellen ersetzt werden. Italien befürchtet wegen der gesperrten Alpenpässe ein Export-Chaos.

apa

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