Dienstag, 21. November 2023

Immer mehr Details zum Mord an Giulia: Mit Klebeband zum Schweigen gebracht

Nur 50 Meter von ihrem Zuhause entfernt könnte Filippo Turetta zum ersten Mal mit dem Messer auf Giulia Cecchettin eingestochen haben: Die Carabinieri rekonstruieren anhand von Spuren den Angriff, der sich am 11. November gegen 23.30 Uhr im Industriegebiet von Fossò bei Venedig ereignet hat.

„Giulia, wir lieben dich“: Diese Worte stehen auf einem Plakat mit einem Bild von Giulia, das seit heute an den Wänden des Rathauses von Vigonovo und der Bibliothek des Kulturzentrums von Saonara (Padua) zu sehen sein ist, wo Giulia Cecchettin aufgewachsen ist und gelebt hat. - Foto: © ANSA / US Comune di Vigonovo

Mehrere Kameras filmten die furchtbaren Momente. Die 22-Jährige brach leblos auf dem Boden zusammen. Turetta lud sie in den Kofferraum des schwarzen Grande Punto, um sich später ihrer zu entledigen.

Berichten zufolge wurde Giulia Cecchettin mit Klebeband zum Schweigen gebracht, damit niemand ihre Hilfeschreie hörte.

Die Schwester der Ermordeten, Elena, meldete sich auf Instagram: „Es gibt keinen Ort, an dem man als Frau in Italien sicher sein kann, es gibt keinen Mann, dem man trauen kann!“

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Wie hier in Padua demonstrierten Tausende gegen Gewalt an Frauen. Auf dem Schild steht „Die Liebe tötet nicht.“ - Foto: © ANSA / NICOLA FOSSELLA



Giulias Leiche war am Samstag in einer Schlucht zwischen dem Berggebiet des Barcis-Sees und Piancavallo in der friaulischen Provinz Pordenone entdeckt worden.

In Vigonovo, der venezianischen Gemeinde, in der die Familie Cecchettin lebt, wurde auf dem Parkplatz vor dem Haus ein Messer gefunden. Es handelt sich um ein Küchenmesser mit einer abgebrochenen Klinge von 21 Zentimetern Länge, das die Spurensicherung nun untersuchen wird.

In diesem Gebiet wurde Giulias Leichnam entdeckt. - Foto: © ANSA / Lorenzo Padovan



Auf dem Boden sind verschiedene Blutflecken zu sehen: 2 einige Zentimeter von der Bordsteinkante entfernt, die den Parkplatz begrenzt, und sogar die Abdrücke einer Schuhsohle; weitere auf dem Asphalt der Straße.

Der erste entscheidende Schritt für die Ermittler ist die Frage, wann Turetta aus dem Gefängnis in Halle, Sachsen-Anhalt, nach Italien zurückkehren wird. Man rechnet mit 10 Tagen. STOL hat berichtet.

Familie von Giulia: Nicht der erste schwere Schlag

In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „la Repubblica“ sagte der Vater von Giulia Cecchettin: „Der Schmerz ist unvorstellbar. Es geht ein Teil von mir. Ein so junges Leben wird ohne logischen Grund zerstört.“

Schwester Elena und Vater Gino bei einer Gedenkveranstaltung - Foto: © ANSA / ANDREA MEROLA


Giulias Mutter Monica Camerotto ist erst vor einem Jahr gestorben. Gino Cecchettin postete ein Foto von ihr und der kleinen Giulia und schrieb darunter: „Liebes, ich vermisse dich schon so sehr. Nimm Mama in den Arm und gib ihr einen Kuss von mir.“

Giulia Cecchettin und ihre Mutter Monica auf einem Foto aus Kindheitstagen. - Foto: © ANSA / FACEBOOK




Er richtete sich auch an die Eltern des mutmaßlichen Täters Filippo Turetta: „Ich bedanke mich bei den Eltern, auch sie erleben eine Tragödie und ich stehe auch ihnen nahe. Sicher, ich dachte zunächst an Giulia und wollte, dass sie zurückkehrte. Für mich ist hier nun Schluss.“

Im Heimatort von Giulia Cecchettin haben viele Menschen Blumen hinterlegt. - Foto: © ANSA / Andrea Merola



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stol

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