Freitag, 12. April 2024

Diskussion über Punkteführerschein für Arbeitssicherheit in Italien

Nach der verheerenden Explosion in einem Wasserkraftwerk an dem Stausee Suviana am Apennin der Provinz Bologna am Dienstag, bei dem 7 Arbeitnehmer ums Leben gekommen sind, tobt in Italien eine vehemente Debatte über das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz.

Arbeitsministerin Marina Elvira Calderone ANSA/ETTORE FERRARI / FRR - Foto: © ANSA / ETTORE FERRARI / FRR

In der Emilia Romagna kam es am Donnerstag zu einem 8-stündigen Streik für mehr Sicherheit, zu dem die Gewerkschaften aufgerufen haben. Am 26. April will Justizminister Carlo Nordio eine Expertenkommission einsetzen, die die Gesetze in Sachen Arbeitssicherheit aktualisieren soll.

Der Kommission, der auch Arbeitsministerin Marina Elvira Calderone angehört, hat die Aufgabe, den derzeitigen rechtlichen Rahmen zu analysieren, seine Grenzen, kritischen Punkte und Perspektiven zu prüfen und dann Vorschläge für Maßnahmen zu formulieren.

Punkteführerschein für Bauunternehmen

Calderone will einen Punkteführerschein für Bauunternehmen einführen, damit sie die Vorschriften in Sachen Sicherheit einhalten. Das Erlangen dieses Führerscheins ist mit der Erfüllung verschiedenster bürokratischer Auflagen verbunden. Kritisch seien die Unregelmäßigkeiten auf den Baustellen, kritisierte Calderone. Gegen den Punkteführerschein für Bauunternehmen wehrt sich der Verband der Bauindustrie ANCI.

Bereits heute gebe es zahlreiche Bestimmungen, die die Arbeitssicherheit auf Baustellen regeln. Statt einen Punkteführerschein wäre es wichtiger, regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Dafür braucht es aber mehr Arbeitsinspektoren.

Sicherheit am Arbeitsplatz viel mehr Aufmerksamkeit schenken“

Auch der Chef der italienischen Bischofskonferenz CEI, Matteo Zuppi, sprach das Thema Arbeitssicherheit an. „Wir müssen der Sicherheit am Arbeitsplatz viel mehr Aufmerksamkeit schenken und mehr tun als nur darüber reden. Jeden Tag sterben 3 Menschen. Dies ist ein Appell nicht nur an die Regierung, sondern an alle“, sagte Zuppi.

Er beteiligte sich in seiner Heimatstadt Bologna an einer Protestdemo nach dem Unglück in Suviana.

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