Montag, 18. Dezember 2023

Frauen arbeiten weiter mehr als Männer

Frauen verbringen nach wie vor mehr Zeit mit Arbeit als Männer. Das zeigt die von Bundeskanzleramt und Frauenministerium beauftragte neue Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria. „Arbeit“ setzt sich dabei zusammen aus Erwerbstätigkeit und unbezahlter Arbeit wie Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder Freiwilligentätigkeit. Großer Unterschied: 2 Drittel der Männer-Arbeitszeit entfallen auf Erwerbstätigkeit, während Frauen deutlich mehr unbezahlte Arbeit verrichten.

Männer wenden deutlich weniger Zeit für Kinderbetreuung auf. - Foto: © APA/HERBERT P. OCZERET / HERBERT P. OCZERET

Für die nach 1981, 1992 und 2008/09 zum vierten Mal durchgeführte Studie wurden von Oktober 2021 bis Dezember 2022 rund 4300 Haushalte auf freiwilliger Basis befragt. Dafür dokumentierten knapp 7900 Haushaltsmitglieder ab 10 Jahren an 2 vorgegebenen Tagen in 10-minütigen Intervallen ihren Tagesverlauf.

Demnach wenden erwachsene Frauen unter 65 Jahren im Schnitt für unbezahlte Arbeit und Erwerbstätigkeit zusammengerechnet täglich 7 Stunden und 38 Minuten auf. Erwachsene Männer kommen auf durchschnittlich 13 Minuten weniger. Betrachtet man die Tätigkeiten getrennt, zeigen sich die geschlechterspezifischen Unterschiede deutlich: Männer wenden durchschnittlich 4 Stunden und 56 Minuten für Erwerbstätigkeit auf - das sind rund 2 Drittel ihrer Gesamtarbeitszeit. Frauen kommen auf lediglich 3 Stunden und 19 Minuten, das ist deutlich weniger als die Hälfte ihrer Gesamtarbeitszeit.

Größter Teil der unbezahlten Arbeit ist die Hausarbeit

Umgekehrt verbringen erwachsene Frauen täglich durchschnittlich 4 Stunden und 19 Minuten mit unbezahlter Arbeit. Männer kommen nur auf 2 Stunden und 29 Minuten, also fast 2 Stunden weniger. „Die Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit folgt in Österreich weitgehend traditionellen Geschlechterrolle“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung. Dies sei seit der letzten Studie 2008/09 weitgehend unverändert geblieben.

Größter Teil der unbezahlten Arbeit ist nach wie vor die Hausarbeit. Frauen und auch Mädchen verbringen damit im Schnitt täglich um mehr als eine Stunde mehr als Männer und Buben. Besonders deutlich werde das bei einer Betrachtung von Frauen und Männern, die in einer Partnerschaft sind und im selben Haushalt leben. Auch bei gleichem Erwerbsausmaß übernehmen Frauen knapp 2 Drittel der Hausarbeit (64 Prozent). Selbst wenn die Frau in stärkerem Ausmaß als der Mann erwerbstätig ist, macht sie immer noch mehr als die Hälfte der Hausarbeit.

40 Minuten entfallen täglich auf die Aus- und Weiterbildung

Ähnliches gilt für die Kinderbetreuung (z.B. Versorgung/Beaufsichtigung von Kindern, Lesen, Spielen, Lernen, Begleiten zu Aktivitäten und Terminen). Frauen, die mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren im Haushalt leben, wenden dafür im Schnitt knapp 2 Stunden täglich auf. Männer kommen mit 53 Minuten auf nicht einmal die Hälfte.

Gegenüber der letzten Zeitverwendungsstudie ist die durchschnittliche tägliche Gesamtarbeitszeit sowohl bei Frauen als auch bei Männern um rund eine Stunde zurückgegangen: Bei den Männern entfällt der Rückgang dabei praktisch zur Gänze auf die Erwerbstätigkeit, bei den Frauen in etwa jeweils zur Hälfte auf bezahlte und unbezahlte Arbeit. Einschränkung: Aufgrund geänderter Methodik können die Erhebungen 2008/09 und 2021/22 laut Statistik Austria?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Statistik Austria nicht direkt verglichen werden. Vergleiche seien als „Annäherung“ zu verstehen.

Im Schnitt verbringen Frauen und Mädchen ab 10 Jahren 8 Stunden und 52 Minuten eines Tags mit Schlafen (Männer und Buben: 8 Stunden und 46 Minuten). 5 Stunden und 19 Minuten (Männer/Buben: 5 Stunden und 51 Minuten) entfallen auf soziale Kontakte und Freizeit, 3 Stunden und 37 Minuten (Männer/Buben 2 Stunden und 6 Minuten) auf Sorgearbeit in Haushalt und Familie. 2 Stunden und 49 Minuten werden mit Essen und anderen persönlichen Tätigkeiten verbracht (Männer/Buben: 2 Stunden und 35 Minuten), 2 Stunden und 13 Minuten mit Erwerbstätigkeit (Männer/Buben: 3 Stunden und 35 Minuten). Jeweils rund 40 Minuten entfallen bei beiden Geschlechtern auf Aus- und Weiterbildung, jeweils 20 Minuten auf Freiwilligenaktivitäten.

apa

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