Freitag, 26. Januar 2024

Mali: Junta beendet Friedensabkommen mit Rebellen

Malis Militärjunta hat am Donnerstag ein Friedensabkommen mit den Tuareg-Rebellen aus dem Jahr 2015 aufgekündigt. In einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung teilten die Militärbehörden mit, es sei nicht mehr möglich, das Abkommen fortzusetzen, da andere Unterzeichner sich nicht an ihre Verpflichtungen hielten und der Hauptvermittler Algerien feindselige Handlungen begangen habe.

Di e UN-Friedenstruppe MINUSMA beendete ihre Mission mit Jahresende 2023. (Archivbild) - Foto: © APA/AFP / FLORENT VERGNES

Infolgedessen sei das von den Vereinten Nationen vermittelte sogenannte Algier-Abkommen nicht mehr haltbar. Die Regierung verkünde das Ende des Abkommens mit sofortiger Wirkung, hieß es in der Erklärung weiter.

Die CMA, eine Allianz von Rebellengruppen, die von Malis halbnomadischem Tuareg-Volk gebildet wurde, sagte, sie sei von der Entscheidung nicht überrascht. „Wir haben damit gerechnet, seitdem sie Wagner ins Land geholt, die MINUSMA (die UN-Friedenstruppe) verjagt und mit Angriffen auf unsere Stellungen vor Ort begonnen haben“, sagte CMA-Sprecher Elmaouloud Ramadane.

2015 war das Friedensabkommen unterzeichnet worden

Die Spannungen zwischen Malis Militärjunta und den Separatisten im Norden des Landes waren wieder aufgeflammt, nachdem das Militär seine Macht mit 2 Staatsstreichen in den Jahren 2020 und 2021 weiter festigte, sich mit der russischen Wagner-Gruppe zusammentat und die französischen Streitkräfte sowie die UN-Friedenstruppen vertrieb.

Das Volk der Tuareg unterzeichnete 2015 ein Friedensabkommen mit der Militär-Regierung in Bamako, doch militante Gruppen, die mit Al-Qaida und dem Islamischen Staat in Verbindung stehen, haben seitdem bei Aufständen, die sich auch auf die Nachbarländer Burkina Faso und Niger ausgeweitet haben, Tausende von Zivilisten getötet.

Das Friedensabkommen mit den Tuareg geriet deswegen zunehmend unter Druck. Anfang Jänner mahnte der UN-Sicherheitsrat die Einhaltung des Friedensabkommens von 2015 an und forderte alle Parteien auf, den Dialog wieder aufzunehmen.

apa/dpa

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden