Dienstag, 12. September 2023

Streit zwischen Rom und Ryanair tobt weiter: Flüge nach Sizilien gekürzt

Ein seit Wochen tobender Streit zwischen der italienischen Regierung und Ryanair wegen Maßnahmen zur Eindämmung teurer Binnenflüge eskaliert. Als Antwort kündigte der irische Billigflieger am Dienstag die Kürzung der Flugverbindungen nach Sizilien an. 10 Prozent der Winterflüge nach Sizilien sollen gestrichen werden. Vergangene Woche hatte Ryanair angekündigt, die Flüge nach Sardinien um 10 Prozent reduzieren zu wollen.

Erst vergangene Woche hatte Ryanair angekündigt, die Flüge nach Sardinien um 10 Prozent reduzieren zu wollen. Nun sollen auch die Flüge nach Sizilien gekürzt werden. Der Streit mit der italienischen Regierung eskaliert. - Foto: © ANSA / OLIVIER HOSLET

Die italienische Regierung hat nach wiederholten Protesten von Verbraucherschutzverbänden gegen die hohen Preise für Inlandsflüge, insbesondere nach Sardinien und Sizilien, eine Maßnahme zur Begrenzung der Flugpreise ergriffen. Die Fluggesellschaften lehnen diese Maßnahme jedoch ab und drohen mit Protesten in Brüssel.

Manche Tickets um 70 Prozent teurer

Die Regierung wirft einigen Fluggesellschaften vor, mit ihren Preissteigerungen noch über die eigenen Kostenerhöhungen hinauszugehen. Manche Tickets stiegen um 70 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr, berichteten Verbraucherorganisationen. Das würde der Tourismusbranche und den Einwohnern auf Sardinien und Sizilien schaden, sagte Industrieminister Adolfo Urso, denn die Urlauber würden sich von den Inseln abwenden.

Regierung macht Algorithmen für starken Preisanstieg verantwortlich

Die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni machte die Algorithmen für den starken Preisanstieg in den vergangenen Monaten verantwortlich. Das verabschiedete Regierungsdekret verbietet, dass Algorithmen die Preise bestimmen, wenn sie auf saisonal bedingte Nachfragespitzen angewendet werden und wenn sie dazu führen, dass der Preis für Tickets oder Zusatzleistungen 200 Prozent über dem Durchschnittspreis liegt.

Industrieminister Urso sagte am Dienstag, dass „Italien ein souveränes Land ist und sich von niemandem erpressen lässt“. Urso wies auch Behauptungen Ryanairs zurück, die Maßnahme zur Senkung der Flugtickets sei rechtswidrig. Was rechtswidrig sei, sei das Verhalten einer Fluggesellschaft, die „bereits 11 Mal von der Wettbewerbs- und Marktbehörde bestraft wurde, weil sie gegen die Marktregeln und die Rechte der Verbraucher Italiens verstoßen hat“.

Erst letzte Woche hatte Ryanair angekündigt, die Flüge nach Sardinien um 10 Prozent reduzieren zu wollen.

apa

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