Proteste
Hungerstreik und Großdemos: Aufstand gegen Massentourismus
Mehrere Menschen stehen versammelt an der Strandpromenade und beschimpfen vorbeispazierende Touristen. „Geh zurück nach Hause“, schreien einige. Andere drohen sogar mit Schlägen. Man sieht auf dem von Medien geposteten Video Plakate mit Aufschriften wie „Tourists go Home“ oder „Esta es nuestra tierra“ (Das ist unser Land). Ähnliche Aktionen, touristenfeindliche Graffiti und Proteste verärgerter Bürger gibt es in Spanien immer häufiger.
Protest am Brenner: Bauern wollen Lkw-Ladungen kontrollieren
Bei einer großen Kundgebung am Brenner, die am 8. und 9. April vom italienischen Bauernverband Coldiretti organisiert wird, protestieren Landwirte aus dem gesamten Staatsgebiet gegen den Import von Plagiaten und Billigware aus dem Ausland: Geplant sind Kontrollen von mit Lebensmitteln beladenen Lkw, Kühllastern und Tankwagen.
EU-Länder treiben Agrar-Ökoregeln voran – Bauern protestieren
Während zahlreiche Bauern in Brüssel erneut ihrem Unmut über die EU-Agrarpolitik Luft gemacht haben, treiben Vertreter der EU-Staaten lockerere Umweltregeln für Landwirte voran. Sie befürworteten am Dienstag in einem Sonderausschuss für Landwirtschaft mehrheitlich Vorschläge der Europäischen Kommission, die auch weniger strenge Ökovorgaben vorsehen. Damit gehe man auf Bedenken der Bauern ein, teilten die EU-Staaten mit.
Schluss jetzt! Was den Bäuerinnen und Bauern sagen, wo der Schuh drückt
In ganz Europa protestieren die Bauern; jetzt auch in Südtirol. Viele fuhren am Samstag mit ihren Traktoren in die Landeshauptstadt. „Ich bin sauer, ich habe sogar ein Plakat gemalt“: Mit diese Aufschrift auf seinem Schlepper kam ein Wipptaler Bauer nach Bozen. Wir haben Bäuerinnen und Bauern gefragt, warum sie auf die Straße gehen. Von Flora Brugger
Meloni empfängt Bauern: „Faire Preise für Landwirte“
Die italienischen Landwirte geben ihren Protest nicht auf. Premierministerin Giorgia Meloni hat am Freitag eine Delegation der Bauernverbände getroffen und ihnen versprochen, dass ihre Regierung Maßnahmen ergreifen werde, damit die Landwirte faire Preise für ihre Produkte erhalten.
Bauernprotest auch in Südtirol: Am 17. Februar mit Traktor nach Bozen
Während die Verbandsspitze beim Südtiroler Bauernbund (SBB) eigentlich nach wie vor der Meinung ist, die Bauernproteste gehörten, wenn, dann nach Brüssel, hat die Arbeitsgruppe „Zukunft Landwirtschaft“ rund um Landwirt Georg Gallmetzer den Protest am Samstag, 17. Februar, vor dem Landtag in Bozen bereits organisiert.
100.000 Menschen bei Demo gegen rechts in Berlin erwartet
In Deutschland werden auch an diesem Samstag Massenproteste gegen rechts erwartet - darunter Großdemonstrationen in Berlin und Dresden. Allein zur Aktion „Wir sind die Brandmauer“ am Reichstagsgebäude in Berlin (ab 13.00 Uhr) sind 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet, wie die Polizei mitteilte. Unter dem Motto „Hand in Hand“ ist eine Menschenkette um den Deutschen Bundestag geplant.
Auch italienische Bauern demonstrieren: „Erleben Katastrophe“
Gegen die europäische Agrarpolitik ist es in mehreren italienischen Großstädten am Montag zu Bauernprotesten gekommen. Mit ihren Traktoren fuhren die Landwirte in die Stadtzentren von Bologna, Florenz, Mailand, Rom, Caserta und Neapel, wie die Landwirtschaftsverbände berichteten.
Jüdische Gemeinschaft verurteilt antiisraelische Proteste
Nach einem gewaltsamen antiisraelischen Protest in Vicenza mit 10 verletzten Polizisten hat Noemi Di Segni, Präsidentin der Union der Jüdischen Gemeinden Italiens (UCEI), zu einem Ende der „verbalen Gewalt“ gegen die Juden des Landes aufgerufen. Sie appellierte „an alle politischen Parteien, an diejenigen, die an Universitäten und Schulen unterrichten, die verbale Gewalt einzustellen“.
Bauern-Demos: Tausende Fahrzeuge blockieren Straßen in Deutschland
Lange Konvois von Traktoren und Lastwagen ziehen sich durch zahlreiche Städte, zig Autobahnauffahrten sind bundesweit zeitweise blockiert: Die Aktionswoche der Bauern gegen die Agrarpolitik der deutschen Bundesregierung hat am Montag in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Auch in den kommenden Tagen wollen die Landwirte ihren Unmut über die Politik der Ampel wieder kundtun.
Über 40 Tote im Ostkongo nach Niederschlagung von Anti-UN-Protesten
In der ostkongolesischen Stadt Goma sind bei der gewaltsamen Niederschlagung mehrerer Demonstrationen gegen die dortige Friedensmission der Vereinten Nationen (UN) nach Angaben der Regierung 43 Menschen getötet und 56 verwundet worden.
Rumänien: Mutmaßliche Misshandlung von Senioren erschüttert Regierung
Nach Vorwürfen schwerer Misshandlung alter Menschen in privaten Heimen in Voluntari bei Bukarest ist Rumäniens Familienministerin Gabriela Firea am Freitag auf Verlangen von Ministerpräsident Marcel Ciolacu zurückgetreten. Das gab Firea bei Facebook bekannt. Am Vortag hatte Ciolacu in diesem Zusammenhang auch seinen Arbeitsminister Marius-Constantin Budai zum Rücktritt bewegt. Ciolacu und die entlassenen Minister sind Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei (PSD).
Krawalle in Frankreich – Wohnhaus eines Bürgermeisters angegriffen
Bei den Krawallen in Frankreich ist das Wohnhaus eines Bürgermeisters in einem Pariser Vorort angegriffen worden, während dessen Familie zu Hause schlief. Randalierer hätten das Haus in der Nacht zu Sonntag mit einem Auto gerammt und Feuer gelegt, schrieb Vincent Jeanbrun, Bürgermeister von L'Haÿ-les-Roses, auf Twitter. Seine Frau und eines seiner Kinder seien verletzt worden.
Erneut Krawalle in Frankreich nach Tod eines Jugendlichen
In der dritten Nacht in Folge hat es in Frankreich nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle Krawalle im Großraum Paris und weiteren Städten gegeben. 40.000 Polizisten waren in der Nacht zu Freitag landesweit mobilisiert, um die Gewalt einzudämmen. Spezialkräfte und Hubschrauber kamen in etlichen Städten zum Einsatz, berichteten die Zeitung „Le Parisien“ und der Sender BFMTV. Es gab mindestens 420 Festnahmen, davon 242 im Großraum Paris.
Protestwoche in Innsbruck: Klimaaktivisten blockieren Innbrücke
Klimaaktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ haben Donnerstagfrüh das vierte Mal in Folge im Innsbrucker Frühverkehr für Staus gesorgt. Sie blockierten die zentral gelegene Innbrücke, hieß es von der Polizei zur APA. An der Fahrbahn habe sich niemand angeklebt.
Neue Proteste von Serben: 80 Verletzte
Nach Zusammenstößen mit der internationalen Kosovo-Schutztruppe KFOR haben serbische Bewohner in 3 Gemeinden im Norden des Landes ihre Proteste fortgesetzt. Die Kundgebungen vor den Gemeindeämtern der Orte Zvecan, Leposavic und Zubin Potok verliefen gestern zunächst friedlich. Am Montagnachmittag hatten sich militante Serben in Zvecan Straßenschlachten mit einer Einheit der Nato-geführten KFOR geliefert.
Flammenzeichen
Dass in Paris seit der Französischen Revolution immer wieder Barrikaden brennen, ist nicht nur Tradition, sondern fast schon Folklore. Doch diesmal ist es ziemlich ernst, was auch darin sichtbar wird, dass Präsident Emmanuel Macron die Ehre des ersten Staatsbesuches von Britanniens König Charles III. den deutschen Nachbarn jenseits des Rheines überlassen musste. + von Bernd Posselt
Flächenbrand in China: „Wollen keine PCR-Tests, sondern Freiheit“
„Ein einzelner Funke kann einen Steppenbrand auslösen“, lehrte einst der chinesische Revolutionär und Staatsgründer Mao Tsetung. Jeder Kommunist in China kennt den Spruch. Mit der größten Protestwelle seit mehr als drei Jahrzehnten könnte in China gerade ein Flächenbrand beginnen – angefacht vom Unmut der Menschen über die rigorose Null-Covid-Strategie. + Von Andreas Landwehr
Italienerin (30) im Iran verhaftet – „Sie klang verzweifelt“
Alessia Piperno, eine bekannte Travel-Bloggerin aus Rom, wurde im Iran verhaftet, wo es nach dem Tod der jungen Iranerin Mahsa Amini zu Protesten kam. Seit Alessias 30. Geburtstag am 28. September hörte die Familie nichts mehr von ihr. Bis heute morgen.
Bauern blockieren Autobahn: Protest gegen zu teure Lebensmittel?
Auch unter Südtiroler Usern machen die Bilder und Videos die Runde: In den Niederlanden blockieren Bauern mit ihren Traktoren die Autobahnen, um – wie behauptet wird – gegen die hohen Lebensmittelpreise zu protestieren. Stimmt das tatsächlich?
Straßenschlachten in Ecuador
In Ecuadors Hauptstadt Quito kam es erneut zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, die ein Ende aller Notstandsmaßnahmen gefordert hatten. Die Anführer der Proteste prangerten die Gewalt der Polizei während der bisherigen Demonstrationen an: Ein Teilnehmer war durch eine Tränengasgranate am Kopf tödlich getroffen worden.
Kirchenaustritte: Auch in Südtirol steigt die Zahl merklich an
In Österreich und Deutschland verlassen jährlich Tausende die katholische Kirche. Auch in Südtirol steigt inzwischen die Zahl derer an, die mit Papst und Pfarrer nichts mehr zu tun haben wollen. Einige haben dafür einen ganz besonderen Grund.