In Europa wird die Omikron-Welle mit zunehmender Sorge beobachtet. In Südafrika, wo Omikron zuerst entdeckt wurde und vor einem Monat die Infektionszahlen in die Höhe trieb, herrscht jetzt Entspannung. Wie das? Müssen wir uns nicht so große Sorgen machen? + Von Ralf E. Krüger

Omikron breitet sich auch in Südtirol rasant aus – und mit der Virusvariante die Unsicherheit. Die zuerst in Südafrika aufgetretene Variante gilt als besonders ansteckend. Gleichzeitig mehren sich Hinweise auf mildere Krankheitsverläufe. Experten sind sich einig: Nur die Impfung kann Omikron seinen Schrecken nehmen. Wie effektiv schützt die Grundimmunisierung gegen die Virusvariante, wie gut der Booster? Und wird die 4. Impfung nötig? Wichtige Fragen im Überblick.

Im Bundesland Tirol ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen von Samstag auf Sonntag auf 10.499 gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden sind laut Informationen des Landes 1728 Neuinfektionen dazugekommen. 357 Betroffene galten mit Stand Sonntagvormittag wieder als genesen. Es kamen 546 weitere Omikron-Fälle dazu. Insgesamt sind damit seit Aufkommen der Omikron-Variante in Tirol 3010 Omikron-Fälle zu verzeichnen. Davon galten aktuell noch 2556 als aktiv positiv.

In Niederösterreich ist eine mit Omikron infizierte Person gestorben. Damit wurde am Donnerstag der erste Todesfall eines an dieser Coronavirus-Variante erkrankten Patienten in Niederösterreich gemeldet.

Beschleunigt die Omikron-Variante das Ende der Pandemie? Oder endet das überhaupt nie? Was Fachleute nach bald 2 Jahren mit Sars-CoV-2, einem Jahr Impfungen und Millionen Toten weltweit sagen.

In den USA steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter rapide an. Für Montag gab die Gesundheitsbehörde CDC mehr als 440.000 neue Fälle an einem Tag an – der höchste gemeldete Tageswert seit Beginn der Pandemie. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Zahl wahrscheinlich aufgrund der Feiertage verfälscht ist, da es nach Weihnachten noch zu Nachmeldungen gekommen sein dürfte.

Wie der Südtiroler Sanitätsbetrieb am Dienstag mitteilt, ist in Südtirol ein weiterer Omikron-Fall bestätigt worden. Damit sind hierzulande insgesamt 15 Fälle der Virusvariante nachgewiesen.

Die neue Omikron-Variante stehe nicht nur vor Südtirols Tür, sondern habe bereits einen Fuß in der Tür, sagte Gesundheitslandesrat Thomas Widmann nach der Sitzung der Landesregierung am Dienstag. Die Devise laute daher: „Impfen, boostern, vorsichtig sein.“

US-Präsident Joe Biden sieht sein Land trotz eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen weiter gut gerüstet im Kampf gegen die Pandemie.

Die Ausbreitung der Virusvariante Omikron macht die Auffrischimpfung wichtiger denn je. „Das Impfwochenende hat bei den Boosterimpfungen einen großen Schub gebracht und nach wie vor ist eine gesteigerte Nachfrage zu beobachten“, erklärt der Südtiroler Sanitätsbetrieb und weißt auf das weiterhin bestehende Impfangebot hin.

Nach einer Schätzung des obersten italienischen Gesundheitsinstituts (Iss) sind inzwischen 28 Prozent der Coronafälle in Italien auf die Omikron-Variante zurückzuführen. Alle 2 Tage verdoppeln sich laut Angaben des Iss die Omikron-Fälle.

Das Risiko eines Krankenhausaufenthalts soll bei der Omikron-Variante um 40 Prozent geringer zu sein, als bei der Delta-Variante. Darauf deuten Daten aus einer britischen Forschung hin.

Um die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu bremsen, haben Bund und Länder umfassende Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens in Deutschland beschlossen. Sie sollen aber erst nach Weihnachten gelten.

Noch vor Weihnachten wird die Regierung Draghi Maßnahmen beschließen, um die aktuelle Pandemie-Welle zu bremsen und das Land möglichst gut vor der herannahenden Omikron-Walze zu schützen. Was wird das Weihnachtspaket aus Rom bringen? s+ wagt eine Prognose.

Die Omikron-Variante hält aktuell die Welt in Atem. Wie sich Südtirol auf die Omikron-Welle vorbereitet, erklärt der Vize-Leiter der Covid Einheit, Dr. Patrick Franzoni gegenüber s+. + von Philipp Trojer

Die Omikron-Mutation des Coronavirus bereitet sich schneller aus als Delta-Variante. Zudem infiziere Omikron Menschen, die bereits geimpft oder genesen seien, teilt WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag mit.

Die Sorge vor der Omikron-Variante wird immer größer. In mehreren Ländern treibt sie die Infektionszahlen steil in die Höhe. Wie schwer verlaufen die Erkrankungen? Können sich Geimpfte überhaupt noch auf den Schutz verlassen? Hilft der Booster? Und wie ist es bei Kindern? Hier sind Antworten von Fachleuten auf diese und andere Fragen.

Ministerpräsident Mario Draghi will zu Weihnachten hin die Corona-Regeln noch einmal verschärfen und die Zügel für Impfverweigerer noch enger ziehen: So soll die Gültigkeit des Super Green Pass verkürzt und gleichzeitig auf weitere Bereiche ausgedehnt.

Angesichts der besorgniserregenden Omikron-Variante wollen sich die EU-Staaten 180 Millionen Dosen angepassten Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer liefern lassen.

Wie aus den Daten des „European Centre for Disease Prevention and Control“ (ECDC) hervorgeht, sind in Europa inzwischen 2127 Fälle der Omikron-Variante bestätigt worden – 441 Fälle allein in den vergangenen 24 Stunden. 27 Omikron-Fälle betreffen Italien.

Nach Angaben des US-Immunologen Anthony Fauci könnte die Omikron-Variante des Coronavirus weniger schwere Krankheitsverläufe hervorrufen. Fauci mahnte allerdings am Dienstag, dass es noch zu früh für eine abschließende Bewertung sei.

In Italien wurden bisher 11 Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus festgestellt. Betroffen sind 5 Regionen, darunter auch Südtirol. Dies geht aus einem Bericht des Obersten italienischen Gesundheitsinstituts (Iss) vom Dienstag hervor.

Seit vergangener Woche gibt es auch in Südtirol einen ersten Omikron-Fall. Festgestellt wurde er bei einer zweimal geimpften Frau aus Marling nach ihrer Rückkehr aus Südafrika. Sie hat nur leichte Symptome. Ihr einziger enger Kontakt wurde bereits PCR-getestet – und ist negativ.